Jetzt hab ich nur eine blöde Frage, wie stelle ich fest, ob der Kondensator hinüber ist?
Hoher Anteil an Stördreck auf dem Gleichspannungsanteil.
Was "hoch" ist, kann aber nicht klar spezifiziert werden. Man
wünscht sich dort eine arschglatte Gleichspannung, ohne jedwedem Wechselspannungs-Anteil. Weil es aber Schaltwandler sind (und weil die Last kein reiner ohmscher Widerstand ist, sondern den Strom unregelmäßig zieht), wird diese Ideal in der Praxis nie erreicht. Da ist per Oszi also immer irgendein Gegriesel auf der Spannungslinie zu sehen.
Nur: Das Gegriesel darf nicht ausarten!
Es ist ja so: In den Datenblättern der IC ist spezifiziert, mit welchem Spannungsbereich die klar kommen. Angenommen, ein IC läuft mit einer Versorgungsspannung im Bereich von 4,85 bis 5,3V, dann darf der Spannungseinbruch am IC nie unter diese 4,85V sinken. An der Spannungsquelle, also dem Schaltwandler, muss die Spannung sogar noch einen kleinen Tick höher sein, schließlich fällt eine kleine Spannung über den Leiterbahnen ab.
Nun kann man ja aber schlecht für jeden IC, der an einer Rail hängt, feierlich das Datenblatt ziehen und nachschauen, welchen Spannungsbereich er voraussetzt. Da ist also irgendwie so ein Kennerblick gefordert.
Ich hatte neulich ein zickendes Notebook mit etwa 0,5V Spannungseinbruch am Kondensdator hinter der Spule. Das erschien mir deutlich zu viel, also verbesserte ich die Siebung, wodurch die Einbrüche weit weniger tief runter gingen. Und das hat's gebracht.
Bei den guten, alten Atari-Computern, von denen ich seinerzeit rund 1000 Stück reparierte, lag die Untergrenze für die 5V-Rail recht präzise bei 4,85V.
Die Netzteile hatten bei manchen Modellen ein Trimmpoti, mit dem sich die Spannung nachregeln ließ, wenn die Höhe infolge von Alterung zu weit nach unten gedriftet war. Da war es klar reproduzierbar: Bei 4,85V und weniger war der Ofen aus.
Bei heutigen Notebooks kann man das leider nicht mehr so eindeutig sagen, wo die Grenzen der diversen Einzelspannungen liegen, dazu gibt es viel zu viele Modelle, mit unterschiedlicher Bestückung.
Die Erfahrung lehrt jedoch, dass die Spannungen der Schaltwandler "vorsichtshalber" immer etwas höher eingestellt sind, als der normale, erwartete Mittelwert.
Auf der 5V-Rail wird man daher eher so ca. 5,2V messen. Auf der 3,3V-Rail eher so knappe 3,5V - und so weiter.
Damit werden kleine Spannungseinbrüche auf den Rails von den davon versorgten ICs leichter toleriert, denn sie bleiben immer im grünen Bereich.
Im Zweifelsfall ist es besser, ICs mit einer geringfügig höheren Spannung zu versorgen, als mit einer zu tiefen.
Die Messung mit dem Peak war bei dem IC PU22, welcher Kerko genau hab ich noch nicht nachvollzogen.
Öh, ich finde im Schaltplan keinen PU22!?!?
Ich habe den Plan vom Teton2, der mit 412b9 im Dateinamen beginnt.
Zu den Bildern:
Im ersten Bild misst Du ja an der 19V-Rail, also eindeutig
vor der Wandlerspule. Und das sieht nicht wirklich schlecht aus, was ich da sehe.
Die Spannung ist zwar etwas kleiner, als 19V, aber ernsthaft meckern kann man da nicht.
Das zweite Bild irritiert mich aber.
Die Spannung kommt ja kaum von der Nulllinie weg, außer bei diesen Schwingungen, denen ein kräftiger 19V-Peak folgt.
Das kann doch niemals die Spannung am Kondensator
hinter der Spule sein!
Wäre das das Oszillogramm vom Kondensator hinter der Spule, dann wäre der Rechner jetzt aber sowatt von im Eimer!
Wo genau misst Du da also?
Und wo hast Du die Masseklemme angeschlossen?
Oder machen wir es mal anders herum: Ich sage Dir, wo Du messen solltest:
Masseklemme an die Massefläche, vorzugsweise nahe des Wandlers. Sehr wichtig ist das mit der Nähe aber nicht.
Prüfspitze auf denjenigen Spulenanschluss, der erkennbar NICHT zu den MOSFETs führt.
Der richtige Spulenanschluss ist definitiv direkt mit dem Ladekondensator verbunden, um den es geht.
Wenn Du also am richtigen Spulenanschluss misst, dann misst Du dadurch automatisch auch am richtigen Kondensator.
Am richtigen Spulenanschluss (und somit am Kondensator) erwarten wir eine Gleichspannung mit nur wenig Gegriesel drauf.
Am falschen Spulenanschluss, der von den MOSFETs bedient wird, erwarten wir ziemliches Chaos, mit Spannungshüben in der Größenordnung von 19V (Deinem zweiten Bild auf den ersten, halben Blick nicht unähnlich).
Edit: Gnaa, ich sehe gerade, dass Du jetzt wieder vom Packard-Bell redest. Im Thread wurde zwischendurch auf Acer 8930 geswitcht, ich hatte zuletzt also den falschen Schaltplan beim Wickel ...
Das ist Mist so, ich trenne die Treads später.
Edit2: Alle Postings mit Bezug auf Acer 8930 in neuen Thread verschoben:
https://www.edv-dompteur.de/forum/index.…ad&threadID=479