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Montag, 12. Februar 2018, 22:53

Acer E1 531 lässt sich nur manchmal einschalten

Hallo liebe Forumsmitglieder,

habe da ein Problem mit einem Acer. Das Gerät startet bei Betätigung des Einschalttasters nicht sofort. Kein Festplattengeräusch, keine LED-Anzeigen, nichts. Wird der Taster 20-30 mal betätigt, startet das Notebook plötzlich ganz normal. Man kann das Gerät dann aus- und einschalten, so oft man will, es funktioniert. Allerdings nur so lange, bis man das Netzkabel abzieht und wieder einsteckt. Dabei ist es unerheblich, ob dies auf der Gleichspannungsseite passiert oder am 230 V Netzkabel. Ein Wackelkontakt an der Buchse ist ausgeschlossen. Das Powerkabel im Gerät habe ich bereits kontrolliert.

Alle nicht benötigten Komponenten inklusive Festplatte habe ich bereits ausgebaut, immer der gleiche Fehler.

Hat jemand schon solch einen Fehler gehabt? Ist es wahrscheinlich, das die Einschalteinheit defekt ist? Tritt der Fehler auf, also lässt sich das Notebook nicht mit einmaligem Knopfdruck einschalten, leuchtet auch die Ladeleuchte nicht mehr bei eingestecktem Netzteil.

Für einen Gedankenanstoß wäre ich sehr dankbar. :-)

EDV-Dompteur

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2

Montag, 12. Februar 2018, 23:09

Willkommen Fehlersucher!

Generell sind Notebook-Mainboards so designt (ohne den Schaltplan für Dein Modell beäugelt zu haben):
- Der Einschalttaster führt zum Embedded Controller.
- Und sämtliche LEDs werden vom Embedded Controller angesteuert.

Der EC tut praktisch nur das, was das BIOS ihm vorgibt.
Es kann also sein, dass das BIOS mal neu geflasht werden sollte, da die Bits einzelner Speicherzellen womöglich schon hart an der Kippgrenze sind.

Überprüfe auch mal die Spannung der Knopfzelle.
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3

Dienstag, 13. Februar 2018, 22:19

Vielen Dank für die sehr schnelle Antwort!

Die Spannung der Knopfzelle hatte ich schon kontrolliert (deutlich über 3 V).

Ein neues BIOS brachte leider auch nicht den gewünschten Erfolg. :-(

Es besteht eine Regelmäßigkeit:

Netzkabel ist eingesteckt. Das Gerät läuft (nach etlichen Versuchen mit dem Einschaltknopf) und wird danach manuell herunter gefahren. Ladeleuchte blinkt (weil Netzkabel eingesteckt). Zieht man das Netzkabel heraus und steckt es nach kurzer Zeit wieder ein: Ladeleuchte bleibt aus, Gerät lässt sich nur nach vielen Versuchen mit dem Einschalttaster starten.

Ohne Netzkabel fährt das Notebook immerhin schon zwischen 1 und 3 mal betätigen des Einschalters hoch.

Ohne das Netzkabel zu entfernen, funktioniert (außer beim ersten mal) das Hochfahren immer (mit oder ohne Akku). Aber das ist nicht der Sinn eines Notebooks.

EDV-Dompteur

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4

Mittwoch, 14. Februar 2018, 08:57

Hast Du Dir schon meinen Schnellkurs zu Gemüte geführt?
Schnellkurs Notebook-Reparatur - Stromversorgungsprobleme

Relevant ist das Posting Nr. 5 - schalten beide Eingangs-MOSFETs durch?

Der Schaltplan-Ausschnitt dort ist natürlich nur beispielhaft und mag von Deinem Gerät abweichen. Aber prinzipiell sind Notebook-Eingangsstufen halt in dieser Weise aufgebaut.
Bei angeschlossenem Netzteil sollte die Spannung auf der im Bild rechts mit "System" gekennzeichneten Rail praktisch identlich mit der Eingangsspannung sein, die links an der Buchse ankommt (gekennzeichnet mit "Adapter").
Gegenüber Masse gemessen sollten das jeweils ca. 19V sein, bzw. was Dein Netzteil halt hergibt.
Wenn die Spannung rechts auch nur etwa 0,6V niedriger ist, als links vor den beiden MOSFETS, dann schaltet einer davon nicht durch.

Hinweis: Im dortigen Bild sieht man zwar zwei P-Kanal MOSFETs und beim linken ist die interne Diode in Durchlassrichtung geschaltet, aber das ist beides nicht zwingend so.
Es können bei Dir auch N-Kanal MOSFETs verbaut sein und weiterhin mag es sein, dass bei Dir im zweiten MOSFET die Diode in Durchlassrichtung liegt, statt im ersten.
Man kann sich aber so zu 99,x% darauf verlassen, dass in allen Notebooks - jedweder Marke - stets zwei MOSFETs im Eingangsteil verbaut sind, gleich hinter der Buchse, und dass bei genau einem davon die interne Diode in Durchlassrichtung geschaltet ist, die andere aber in Sperrrichtung.


Hast Du eigentlich den zu Deinem Modell passenden Schaltplan?
Und wie steht es um Deine Elektronik-Kenntnisse?
Kannst Du dem folgen, was da im Schnellkurs beschrieben wird?
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5

Mittwoch, 14. Februar 2018, 18:30

Den Schnellkurs habe ich schon gelesen. Der hat mich übrigens sehr beeindruckt. Den Ausführungen konnte ich auch folgen.

Meine Elektronikkenntnisse sind wohl vorhanden aber ich sehe mich nicht in SMD-Technik ein Mainboard zu reparieren. Das Notebook wurde komplett zerlegt und ist wieder zusammen gebaut. Ein Messen der Spannungen ist also derzeit nicht möglich. Ich frage mich, da der Fehler nur sporadisch auftritt, dürfte auch kein Bauteil defekt sein und da würde ich gegebenenfalls einmal die erforderliche Spannung an den Eingangs MOSFETs messen und einmal nicht. Mittlerweile denke ich, es handelt sich um ein thermisches Problem, da sich das Fehlerverhalten nach einigen Stunden Nichtbenutzung ändert.

Im Grunde wäre ich bereit, das Mainboard auszutauschen, wenn das die Fehlerquelle wäre. Aber irgendwie funktioniert das Ausschlussverfahren nicht. :-)

EDV-Dompteur

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6

Mittwoch, 14. Februar 2018, 21:07

Mittlerweile denke ich, es handelt sich um ein thermisches Problem, da sich das Fehlerverhalten nach einigen Stunden Nichtbenutzung ändert.

Thermik, Restladungen ... und dann gibt es noch so "lustige" Sachen, wie das im Parallel-Thread beschriebene Phänomen durch den nicht bestückten Kondensator:
Acer Einschaltproblem - advanced!

Da Du Dein Gerät momentan wieder zusammengebaut vorliegen hast, nützt es wohl nichts, Dir jetzt Tipps zu geben. Dennoch sei daran erinnert, wie man da vorgeht:
  1. Die Spannung hinter dem zweiten MOSFET muss praktisch identisch mit der Eingangsspannung an der Buchse sein.
  2. Der Schaltwandler für 5V und 3,3V muss arbeiten und diese beiden Spannungen erzeugen.
  3. Beim Betätigen des Einschalttasters müssen alle übrigen Schaltwandler aktiv werden mit Ausnahme von dem für die Akkuladung zuständigen).

Spätestens der letzte Punkt wird bei Dir nicht gegeben sein, eventuell schon der zweite nicht.
Mein berühmter Indikator ist bei der Fehlersuche sehr nützlich, aber man kann sich natürlich auch ohne dem durchwurschteln.


Ob tatsächlich ein thermischer Fehler vorliegt (wovon ich noch lange nicht überzeugt bin, zunächst wären die Basics zu klären), kannst Du ja ganz einfach selbst testen. Kühlschrank und Haartrockner/Heizung wirst Du ja wohl besitzen. :-)

Es gibt noch eine Sache, die Du im zusammengebauten Zustand testen kannst:
Lege mal einen kleinen Gegenstand, oder die Ecke eines dünnen Buches, unter eine der vier Gerätefüße, so dass sich das Gehäuse etwas verbiegt. Eventuell mit einer Hand von oben Druck auf die Gerätemitte ausüben, so dass es sich wirklich etwas verbiegt.
- Ändert sich dann etwas am Einschaltverhalten?
Bitte alle vier Geräteecken testen.

Vom Mainboard abgerippte Pins von BGA-Chips können so fiese Phänomene verursachen, von der Art "mal geht's, mal geht's nicht ...".
Solche Fehler sind dann typischerweise erstens temperaturabhängig, aber besonders auch abhängig davon, wie das Gerät steht und ob es verbogen/verwunden wird.
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Samstag, 17. Februar 2018, 16:38

Nochmals vielen Dank für die vielen Tipps.

Den Rat mit dem Verwinden des Mainboards habe ich nun auch getestet, es ändert sich aber nichts am Einschaltverhalten. Den Rest werde ich demnächst in Angriff nehmen, wenn ich das Teil wieder auseinander genommen habe.

8

Sonntag, 25. Februar 2018, 16:59

Habe jetzt für relativ kleines Geld ein Mainboard samt Einschaltplatine und Netzbuchse erstanden. Alles gewechselt und das Gerät läuft wieder. :-)

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