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Donnerstag, 11. Januar 2018, 22:11

Tipp für den Kauf eines Programmiergeräts für Bios-Chips

Hi lieber EDV-Dompteur,

ich würde mir gerne ein Programmiergerät für ausgelötete Bios-Chips von PCs und Notebooks zulegen und wollte fragen ob du da ein gutes Programmiergerät an der Hand hast? 8-)

Schöne Grüße

Kniddi

EDV-Dompteur

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2

Donnerstag, 11. Januar 2018, 23:04

Für den Job reicht schon ein ganz einfaches Gerät.
Ich selbst verwende dafür einen betagten EZP2010. Gibt's billig bei eBay.

Es gibt inzwischen auch neuere Versionen. Habe gerade mal geschaut - spontan fand ich den EZP2013. Keine Ahnung, ob sich da an der Hardware tatsächlich etwas geändert hat, zumindest läuft die beiligende Software aber unter aktuellen Windows-Versionen.
- Achte vorsichtshalber darauf, dass Dein Betriebssystem unterstützt wird, denn mein oller EZP2010 läuft mit seiner Originalsoftware (die ich niemals upgedatet habe) eventuell nur unter Windows XP. Aber ich betreibe den ja auch tatsächlich ausschließlich an einer XP-Kiste und er tut echt alles, was ich brauche, darum habe ich mich nie um neuere Versionen geschert.

Achte beim Kauf insbesondere darauf, dass die nötigen Adapter beiliegen. Mindestens der für SOIC-8; und zwar sowohl in der schmalen, als auch der weiten Ausführung, denn in Notebooks kommen beide Varianten vor.

Welche Adapter man für PC-Mainboards braucht, weiß ich allerdings nicht, da ich nur Notebooks repariere. Es wäre denkbar, dass in Towern und Desktops andere Chip-Bauformen zum Einsatz kommen, womöglich gesockelte Packages. Da musst Du Dich selbst schlau machen, was Du brauchst.


Früher hatte ich übrigens mal 'nen teuren GALEP. Der hatte eine wundervoll flexible Hardware und konnte echt alles kokeln, was Anschlüsse hat, auch völlig exotische ICs.
Aber die Bausteine die tatsächlich ein so flexibles und daher teures Gerät erfordern, sind schon vor 20 Jahren aus der Mode gekommen. Für PC-Service lohnt sich die Anschaffung eines so teuren Gerätes nicht.

Fazit: Mir reicht mein EZP2010 absolut, obwohl die beiliegende Software geradezu primitiv ist, verglichen mit der vom GALEP..
Mit dem (vermutlich drei Jahre aktuelleren) EZP2013 kann man daher wohl nichts falsch machen.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

- Technische Fragen zu Eigenreparaturen bitte öffentlich im Forum stellen, nicht telefonisch! -

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Freitag, 12. Januar 2018, 20:47

Danke für die ausführliche Erklärung :-)

Wo bezieht man am besten die Bios-Updates um mit dem Programmiergerät den Bios Chip zu flashen?

Oder sind diese schon bei der Software mit dabei?

EDV-Dompteur

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4

Sonntag, 14. Januar 2018, 15:06

Erste Anlaufstelle ist natürlich die Website des Geräte-Herstellers. Dort gibt es einen Service-Bereich, in dem man sich zu seinem jeweiligen Gerät hindurch hangeln muss.

Leider ist es aber oft so, dass die Hersteller die fürs Programmiergerät benötigten Dateien gar nicht zur Verfügung stellen.
Sondern üblicherweise stellen sie nur Installationsprogramme zur Verfügung, die man entweder aus einem laufenden Windows heraus ausführen muss (was natürlich misslingt, wenn das Gerät soweit erst gar nicht kommt), oder die man von einem bootfähigen USB-Stick aus einspielt, also noch bevor das Betriebssystem startet. Aber auch das erfordert einen zumindest halbwegs startfähigen Rechner.

Diese Installationsprogramme nützen uns nichts, wenn wir mit dem Programmiergerät arbeiten müssen, weil der Rechner partout nicht mehr will.
Wir benötigen dazu Binärdateien von exakt der selben Größe, wie die jeweils bestückten EEPROMs.
Manchmal ist nur ein einziges EEPROM bestückt, manchmal sind es zwei.

Manchmal gelingt der Trick, das Installationsprogramm vom Hersteller mit 7zip zu entpacken. Mit etwas Glück befindet sich darin das benötigte Binary.
Wenn nicht, dann klappt mitunter der Trick, die Datei per Hexeditor daraus zu extrahieren.
- Dazu wollte ich mal eine konkrete Anleitung schreiben, aber es gibt offenbar keine stets gültige Methode, die man einfach strikt abarbeiten könnte.

Wenn man also mit der Datei vom Hersteller partout nicht weiter kommt, weil der Rechner (BIOS-bedingt) überhaupt gar keinen Mucks mehr macht, dann bietet es sich an, Foren abzuklappern. Es gibt viele Foren, wo sich jemand die Mühe bereits gemacht hat, das benötigte Binary entweder aus der Datei vom Hersteller zu extrahieren, oder aus einem funktionierenden Gerät auszulesen.
Natürlich kann man sich da nie sicher sein, ob das zur Verfügung gestellte Binary "clean" ist. Wir leben halt in der Zeit von UEFI, da kann man sich die pure Seuche einfangen, mit einer böswillig modifizierten "BIOS"-Version.

Was man aber dennoch machen kann: Zunächst das aus zweifelhafter Quelle heruntergeladene BIOS brennen. Wenn dann der Rechner wieder startet (bitte ohne Festplatte!), dann per USB-Stick die saubere Version vom Hersteller einspielen.
Dieser Weg bietet zwar keine 100%ige Sicherheit, aber eine doch akzeptabel hohe.

Und wenn alle Stricke reißen, dann kann man noch die fix & fertig geflashten Chips kaufen.
Empfehlen kann ich diesen Anbieter:
http://www.bios-chip24.com/

Die Website geizt leider mit präzisen Informationen, aber ich hatte erst kürzlich Kontakt zu diesem Lieferanten und habe ihm einfach geschrieben, was ich brauche, damit er auch wirklich die beiden richtigen Chips schickt. Und das hat bestens geklappt, mein Lob an dieser Stelle!
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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