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51

Donnerstag, 27. Juli 2017, 21:01

Hmm, hast Du die MOSFETs etwa einfach so pauschal getauscht?
Nein, ich hatte die linke vorher schon getauscht weil diese heiß und ein Extrem hoher Stromverbrauch vorhanden war. Aber wie gesagt trotz Erneuerung der beiden FETs und des BQ735 keine Veränderung. Ich wollte es ja für meinen Bekannten Reparieren, aber ich bekomme es nicht hin.

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52

Donnerstag, 27. Juli 2017, 22:01

Über welches Gerät reden wir denn nun eigentlich?
Ich dachte, inzwischen geht es nicht mehr um den Asus K56CM Deiner Freundin, aus dem Startposting, sondern um das Gerät Deines Bekannten, wo die Eingangs-MOSFETs sperren?
Wenn die aber sperren, dann dürfte nichts heiß werden.

Worum also geht es? Noch immer um ein K56CM?
Und was genau wird heiß?
Und wie hoch ist der Eingangsstrom?
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53

Freitag, 28. Juli 2017, 16:26

Es geht um den Acer V3 772 von meinen Kumpel wo ich einen Stromverbruach von über 5A habe. Dieser Hohe Stromverbrauch hatte ich durch ersetzten der beiden Fets behoben. Nun wird aber schon wieder die eine Fet Heiß. Von Gate zu den Drains und Sources messe ich überall 100ohm.
»christian82« hat folgende Datei angehängt:
  • Messung.jpg (37,83 kB - 548 mal heruntergeladen - zuletzt: 8. April 2024, 01:20)

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54

Freitag, 28. Juli 2017, 18:31

Es geht um den Acer V3 772 von meinen Kumpel
Grumbel, da wäre ein neuer Thread aber sehr sinnvoll gewesen.
Ich habe zuletzt in den Schaltplan für das andere Gerät geschaut und darauf basierend meine Antworten geschrieben.
Ein voller Kübel Asche auf Dein Haupt!

wo ich einen Stromverbruach von über 5A habe.
Klarer Fall, da liegt ein Kurzschluss hinter den MOSFETs vor!
Vermutlich ein defekter Kondensator (häufigste Ursache).
Hast Du denn mal den magischen Thermoindikator (Nagellack) gekauft, auf den ich dauernd hinweise?

Dass die MOSFETs bei so hohem Strom ebenfalls schwitzen, ist normal, solange sie nicht gerade Wasser zum Kochen bringen. Aber wenn sie nicht ordentlich angesteuert werden können, sondern nur "so'n Büschn", dann brutzeln die natürlich richtig doll, weil sie dann hochohmiger als normal durchschalten, weswegen eine viel höhere Leistung über Ihnen abfällt, als gewöhnlich (P=U*I).

Löte einfach mal eine Drahtbrücke vom Eingang des ersten, zum Ausgang des zweiten MOSFET, so dass beide insgesamt überbrückt sind
Wenn Du dann per Labornetzteil den Strom auf drei, oder vier Ampere begrenzen kannst, wäre das sinnvoll. Dann prüfen, wo es heiß wird, schon hast Du den wahren Übeltäter.

Aber geht das alles denn aus meinem Schnellkurs nicht deutlich genug hervor?
- Der ist doch IMHO systematisch aufgebaut und behandelt all diese Dinge hinreichend ausführlich, denke ich. Wer eine Elektroausbildung hinter sich hat und den Kurs aufmerksam liest, sollte danach absolut in der Lage sein, solche trivialen Fehler zu finden.

Dieser Hohe Stromverbrauch hatte ich durch ersetzten der beiden Fets behoben.
QUATSCH!
Damit hast Du höchstens die Schaltung "verbösert"!
Du kannst doch unmöglich durch Austausch dieser beiden MOSFETs den Stromverbrauch reduzieren!
Die Dinger liegen in Reihe mit dem ganzen Rest des Mainboards und sie schalten im Normalbetrieb immer VOLL durch, so niederohmig es nur geht!
Die sind quasi wie eine Drahtbrücke, wenn sie durchschalten. Und wenn sie nicht durchschalten, dann kann auch kein Strom fließen und nix heiß werden.

Weil die im normal durchgesteuerten Zustand extrem niederohmig sind, kannst Du da für Testzwecke getrost eine Drahbrücke drüber löten.
Die MOSFETs dienen nur als Schutz gegen Verpolung und gegen vom Akku ins Netzteil zurückfließenden Strom, wenn das Netzteil aus ist. Im Normalzustand verhalten sie sich quasi wie ein Stück Draht.
Dass sie bei Dir heiß werden liegt halt daran, dass sie nicht voll durchgeschaltet werden können, weil der Battery Controller wegen dem Kurzschluss nicht in der Lage ist, per Ladungspumpe die nötige Gatespanung zu erzeugen.

Nun wird aber schon wieder die eine Fet Heiß.
Ja, logisch, solange da ein Kurzschluss vorliegt, hinter den MOSFETs!
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55

Freitag, 28. Juli 2017, 19:01

Aber geht das alles denn aus meinem Schnellkurs nicht deutlich genug hervor?
- Der ist doch IMHO systematisch aufgebaut und behandelt all diese Dinge hinreichend ausführlich, denke ich. Wer eine Elektroausbildung hinter sich hat und den Kurs aufmerksam liest, sollte danach absolut in der Lage sein, solche trivialen Fehler zu finden.
Nein so eine Ausbildung habe ich nicht. Ich habe eine Ausbildung als Zimmermann und Schweißer. Ich geb auf mit der Reparatur und gebe das Gerät meinen Bekannten zurück.

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56

Freitag, 28. Juli 2017, 21:42

Nein so eine Ausbildung habe ich nicht. Ich habe eine Ausbildung als Zimmermann und Schweißer.
Ach so, ich wunderte mich schon die ganze Zeit über die Fragen, wo ich gar keine erwartet hätte; jedenfalls nicht von einem Elektroniker.
Sorry, wenn ich stellenweise vielleicht ungeduldig klang, aber ich glaubte halt, Du wärst vom Fach, daher hatte ich natürlich entsprechende Erwartungen.

:168:

Ich geb auf mit der Reparatur und gebe das Gerät meinen Bekannten zurück.
Hey, Du bist jetzt wirklich unmittelbar vor dem Erfolg!
Das ist ein trivialer Kurzschluss, den Du da hast und wenn Du meine letzten Ratschläge befolgst, dann ist der Auslöser ratfatz gefunden und schnell behoben!
Man gibt doch nicht zwei Meter vor der Ziellinie auf!

Wahrscheinlich kannst Du den Verursacher anhand der Erwärmung schon mit bloßem Finger ertasten, ganz ohne dem Thermoindikator.
Wenn Du ein Labornetzteil hast, dann lass das MB mal ca. drei Ampere ziehen (MOSFETs zuvor überbrücken).
Wenn Du keinen klaren Hotspot ertasten kannst, dann erhöhe den Strom auf vier Ampere, oder sogar noch mehr, bis Du etwas spürst.
Da MUSS sich etwas erwärmen, denn irgendwo rauscht der Strom ja durch.
Sofern es ein Kondensator ist, der sich erhitzt, dann ist der mit 100%iger Sicherheit defekt!
- Raus damit und das MB wird laufen!
Wenn dem so ist, dann der Eleganz halber einen neuen Kondensator rein (es ginge zur Not auch ohne) und fertig!

Du hast schon so viel gekämpft und Dich an viel schwierigere Sachen heran gewagt, ich weiß, dass Du das schaffen kannst!
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57

Sonntag, 30. Juli 2017, 09:52

Wahrscheinlich kannst Du den Verursacher anhand der Erwärmung schon mit bloßem Finger ertasten, ganz ohne dem Thermoindikator.
Wenn Du ein Labornetzteil hast, dann lass das MB mal ca. drei Ampere ziehen (MOSFETs zuvor überbrücken).
Wenn Du keinen klaren Hotspot ertasten kannst, dann erhöhe den Strom auf vier Ampere, oder sogar noch mehr, bis Du etwas spürst.
Da MUSS sich etwas erwärmen, denn irgendwo rauscht der Strom ja durch.
Sofern es ein Kondensator ist, der sich erhitzt, dann ist der mit 100%iger Sicherheit defekt!
- Raus damit und das MB wird laufen!
Wenn dem so ist, dann der Eleganz halber einen neuen Kondensator rein (es ginge zur Not auch ohne) und fertig!
Das Labornetzteil habe ich auf fünf Ampere gestellt und das einzige was sich dort erwärmt ist die Drahtbrücke zwischen den Fets. Hab mir de Nagellack gekauft mal schauen was dort genau warm wird. Merke mit dem Finger ganz leicht eine Erwärmung nahe des Battery Con. Aber wo das genau ist...
Hey, Du bist jetzt wirklich unmittelbar vor dem Erfolg!
Das ist ein trivialer Kurzschluss, den Du da hast und wenn Du meine letzten Ratschläge befolgst, dann ist der Auslöser ratfatz gefunden und schnell behoben!
Man gibt doch nicht zwei Meter vor der Ziellinie auf!
Mir hat mal einer gesagt man sollte die Finger von lassen, wo man keine Ahnung von hat und er hat recht.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »christian82« (30. Juli 2017, 11:16)


58

Sonntag, 30. Juli 2017, 12:14

Ich habe genau den selben Rechner und bin gerade dabei, diese Tipps durchzugehen ... die Kiste muss wieder funktionieren!

59

Sonntag, 30. Juli 2017, 20:34

Merke mit dem Finger ganz leicht eine Erwärmung nahe des Battery-Con was aber auch durch die Brücke der Fets verfälscht sein könnte. Mit der Zeit wird der gesamte Bereich warm.

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60

Montag, 31. Juli 2017, 06:19

Christian, wenn Du den Thermo-Lack noch nicht haben solltest, dann schmiere mal Vaseline auf den Bereich und lege das Board für ein paar Minuten in den Kühlschrank, um die Vaseline zu erstarren.
Anschließend Power drauf geben. Die Stelle mit der Erwärmung wird die Vaseline verflüssigen, was sichtbar sein sollte. Gegebenenfalls mit 'ner Taschenlampe von verschiedenen Seiten anleuchten. Im erwärmten Zustand gibt es einen Unterschied im Glanz.

Der Hotspot sollte damit präzise lokalisierbar sein. Der nackte Finger kann da nicht mithalten.
Kerzenwachs geht auch so einigermaßen, erfordert aber schon mehr Wärme.

Mit dem Thermo-Lack geht es natürlich noch hundertfach besser, aber das hier ist ein Trick mit überall verfügbaren Hausmitteln.
Die Vaseline oder Wachs stören eigentlich nicht, lassen sich mit Isopropanol, oder Platinenreinigungsspray, oder Bremsenreiniger aber leicht wieder entfernen.

Wie viel Strom hast Du eingespeist?
Kannst Du den vielleicht erhöhen, um noch stärkere Erwärmung zu bewirken?
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61

Montag, 31. Juli 2017, 20:51

Mit dem Thermo-Lack geht es natürlich noch hundertfach besser, aber das hier ist ein Trick mit überall verfügbaren Hausmitteln.
Die Vaseline oder Wachs stören eigentlich nicht, lassen sich mit Isopropanol, oder Platinenreinigungsspray, oder Bremsenreiniger aber leicht wieder entfernen.
Hab es mit dem Lack versucht aber es wird nichts warm. Mit der Zeit wird nur die ganze Stelle bei der Brücke warm.
Wie viel Strom hast Du eingespeist?

Kannst Du den vielleicht erhöhen, um noch stärkere Erwärmung zu bewirken?
Hab das Netzteil auf volle Power gestellt bei 5A. Mehr geht nicht.

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Dienstag, 1. August 2017, 04:03

Das ist aber sehr erstaunlich.

Achte noch einmal darauf, dass es wirklich nicht der Grafikchip ist, der warm wird. Das merkt man nämlich kaum, weil sich die elektrische Verlustleistung da über die riesige Chipfläche verteilt.

Ich glaube es aber eher nicht, dass es an ihm liegt, weil da noch Schaltregler vorgeschaltet sind. Bei dem von Dir beschriebenen Effekt fallen mir praktisch nur zwei weitere Erklärungsmöglichkeiten ein:
1) Ein extrem niederohmig gewordener Kerko. So niederohmig, dass sein Widerstand sich praktisch nicht von dem der Leiterbahnen unterscheidet.
2) Ein Defekt der Platine selbst. Da könnte durch Fertigungsfehler plus Alterung ein Kurzschluss innerhalb der Leiterplatte aufgetreten sein, zwischen den einzelnen Platinenlagen.

Mainboards sind typischerweise sechsfache Multilayer. Manchmal sogar achtfache. Nach dem Ätzen in den Vias (Durchkontaktierungen) verbliebene Säurereste können mit der Zeit solch üble Ausfälle verursachen. Das wäre dann nur noch sehr schwer zu retten.


Du hast jetzt drei Möglichkeiten:

1) Schicke mir, als "letzter Instanz", den ganzen Kram zu.
Wenn ich das Ding noch reparieren kann, dann kostet der Spaß 100,- EUR brutto plus Versandkosten.
Bei Nichterfolg nehme ich nichts.

2) Verkloppe den Schrott bei eBay.
Ehrliche Beschreibung dazu; die eigenen Reparaturversuche nicht verheimlichen; könnte noch 50,- bis vielleicht 100,- EUR bringen.

3) Wenn Du Dich innerlich schon von dem MB verabschiedet hast und Dir weder den Stress des Verkaufens antun willst, noch Geld bei mir lassen möchtest, dann käme als ultimativ letzte Option noch die heftige "Russische Methode" in Betracht.
Die musste ich selbst noch niemals anwenden, aber sie ist ganz plausibel ...

Nimm dazu einen fast beliebigen Akku. Von 3,7V bis 12V ist alles geeignet. Er muss aber REICHLICH Strom liefern können!
Lithium-basierte Akkus können unbeschadet in aller Regel mindestens mit dem zehnfachen, oft gar zwanzigfachen Strom entladen werden, gegenüber der Angabe in mAh.
Einem Akku mit 1000mAh kannst Du also schadlos 10 bis 20 Ampere entnehmen. Ein noch leistungsfähigerer Akku wäre aber zu bevorzugen. 10000mAh (10Ah) wäre ein kerngesunder Wert für den Job. Oder ein KFZ-Akku.

Schutzbrille aufsetzen, dann den Akku an den Eingang anschließen, statt des Netzteils, bei mit hinreichend kräftigem Draht überprückten Eingangs-MOSFETs. Ein kräftiger Schalter in Reihe wäre nicht schlecht, um eine Punktvetrschweißung an der Kontaktstelle zu vermeiden.
Statt Schalter gehen natürlich auch zwei dicke Drahtenden.

Also: Einen Draht am MB an den GND-Pin der Buchse anlöten, den zweiten Draht an den Pluspin der Buchse. Die MOSFETs sollten wie erwähnt überbrückt sein.
An den GND-Draht dann den Akku anlöten - Schutzbrille aufsetzen - Pluspol des Akkus beherzt satt an den Draht halten, der zum Pluspol der Buchse führt.
Verwende keine billigen Krokoklemm-Leitungen, denn deren Draht ist zu dünn und könnte die Isolierung durchschmelzen.

Beim Verbinden der Plusleitungen wird es recht kräftig funken!
Wenn auf dem MB ein Kerko niederohmig war, dann wird er nun regelrecht zerfetzen! Darum die Schutzbrille!
Damit wäre die Fehlerstelle gefunden!

Wenn die Leiterplatte einen internen Kurzschluss gehabt haben sollte, dann können sogar sehr kräftige Funken aus der Leiterplatte sprühen!
Die Leiterplatte wird daraufhin kaum noch rettbar sein, aber zumindest hast Du dann zweifellose Klarheit.

Das Risiko bei dieser ruppigen Methode ist leider, dass ein womöglich noch reparabler Schaden bis zur Unreparierbarkeit verbösert wird.
Aber die Erfolgsaussichten, damit einen Fehler dingfest überführen zu können, schätze ich deutlich höher ein.
Das defekte Bauteil wird halt mit einem Knall zerfetzen (hoffentlich ohne die Platine zu schädigen) und ist "weg". Die betroffene Stelle kann dann nachgebessert und ein neues Bauteil aufgelötet werden.
Es macht Sinn, vorher gute Fotos vom MB zu schießen, damit keine Fragen auftreten können, was da mal war, was nun zerfetzt oder komplett verschwunden ist.

Das mit der Schutzbrille war übrigens absolut ernst gemeint, verzichte keinesfalls darauf!
Und halte geeignetes Löschmaterial bereit (Akkus sind übel gefährlich!), führe die Aktion vorzugsweise im Badezimmer aus.
Mit kurzgeschlossenen Akkus ist echt nicht zu spaßen, die toppen so manchen Feuerwerkskörper, falls die mal hochgehen. Nebenbei sind die entstehenden Gase auch noch giftig.

Ich halte das Risiko für verantwortbar, sofern man auf den schlimmsten Fall gefasst ist und sich über die Gefahren informiert hat.
Es dürfte eher selten sein, dass so ein extremer GAU eintritt. Aber man sollte es unbedingt einkalkulieren, dass da plötzlich eine "Feuerwerksrakete" in der Wohnung hochgehen könnte, deren Funkenstrahl Dir womöglich direkt ins Gesicht spritzt!
Brennbare Kleidung ist also fehl am Platze, denn falls der Akku tatsächlich zündet, wirst Du nur noch in Panik aus dem Bad fliehen und wärst im Falle brennender Kleidung vom rettenden Wasser getrennt.
Übrigens ist es ziemlich aussichtslos bis kontraproduktiv, einen brennenden Lithium-Akku mit Wasser löschen zu wollen ...

Nehme meine Warnungen zum Anlass, Dich auf Youtube, Wikipedia etc. über die Gefahren zu informieren.
Anschließend entscheide selbst, ob Du die Methode wagen willst. Ich perönlich würde es wagen, wäre aber auf alles gefasst, was passieren könnte.
Zum Glück musste ich diese "Russische Methode" selbst noch nie anwenden, sah aber schon Videos, wo das Prinzip erfolgreich praktiziert wurde.
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Dienstag, 1. August 2017, 19:34

Ich habe das Bauteil gefunden was warm wird!!!!Mit hilfe des Lackes nochmal an weiteren stellen angebracht und es verändert seine Farbe. Sieht nach einer MOSFET aus. Es steht R820 drauf.
In der Rep.datei steht SIRA14DP-T1-GE3. Ich hoffe ich habe richtig geschaut.Was bedeuten diese R820? Habe noch ein ähnliches Mainboard mit gleicher Fets aber mit der Aufschrift R166. Evt könnte ich dort das Bauteil auslöten und durch dieses ersetzen. Sind ja beides N-Fets und die Schaltung sieht gleich aus.

http://www.vishay.com/docs/65471/sir166dp.pdf

http://www.vishay.com/docs/63784/sira14dp.pdf
»christian82« hat folgende Datei angehängt:
  • fehler.jpg (1,15 MB - 345 mal heruntergeladen - zuletzt: 7. April 2024, 11:48)

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64

Donnerstag, 3. August 2017, 01:02

Sorry, bin völlig überarbeitet im Moment.

Nur kurz:
Ja, es ist ein MOSFET.
Und der wird sogar relativ kritisch sein, da sollte man gründlich die Daten vergleichen, bevor man einen anderen einlötet.

Auf Deinem Bild kann ich die Bezeichnung nicht zweifelsfrei entziffern. Achte doch bitte darauf, aussagekräftige Bilder hochzuladen!
Ich würde sicherheitshalber gerne selbst mal in den Schaltplan schauen, aber weder hast Du den verlinkt, noch hast Du ein Bild hochgeladen, auf dem die Mainboardbezeichnug zu sehen wäre, anhand dessen ich den Plan hinreichend schnell selbst finden könnte.

Das ist in mehrfacher Hinsicht mühsam für mich, unter diesen Umständen!
Mache es mir doch bitte so einfach wie möglich.
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Donnerstag, 3. August 2017, 16:40

Ich würde sicherheitshalber gerne selbst mal in den Schaltplan schauen, aber weder hast Du den verlinkt, noch hast Du ein Bild hochgeladen, auf dem die Mainboardbezeichnug zu sehen wäre, anhand dessen ich den Plan hinreichend schnell selbst finden könnte.
Ich hatte bei Post nr.43 ein Schaltplan für das Acer V3 772G verlinkt. Habe nochmal ein Bild hochgeladen von der FET.
»christian82« hat folgende Datei angehängt:
  • acer v3.jpg (78,46 kB - 499 mal heruntergeladen - zuletzt: 7. April 2024, 11:48)

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66

Freitag, 4. August 2017, 15:10

Der ist kritisch, ersetze den lieber nicht durch einen anderen MOSFET.

Das Original bekommst Du bei eBay aus GB, also mit vertretbarer Lieferzeit:
http://www.ebay.de/itm/181886071031


Wenn das Schaltzeichen im Schaltplan stimmt, dann hat der übrigens keine interne Schutzdiode am Gate.
Sei also sehr vorsichtig, was Elektrostatik betrifft!
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67

Samstag, 2. September 2017, 21:53

Wollte kurz berichten wegen der Reparatur des Acer v3. Der Kurzschluss ist weg durch das bestellte Ersatzbauteil von Ebay. Nur war ich so clever und habe vorher den Lade IC erneuert da ich dachte der Kurzschluss ist dort zu finden. Bekomme diesen QFN Chip nicht ordentlich gelötet. Eingestellt hatte ich an meiner Heißluft Station 280°C. Raus kommt ca 230°C. Das Mainboard sieht ganz gut mit Lötzin aus, aber das Zin am Chip ordentlich zu bekommen ist echt schwer.

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68

Sonntag, 3. September 2017, 16:00

Temperaturanzeigen und die Realität sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Überprüft hast Du es wahrscheinlich mit einem Infrarot-Thermometer, oder? Wenn ich eine Getränkedose aus dem Kühlschrank nehme und das Infrarot-Thermometer drauf halte, dann erhalte ich Unterschiede im Bereich von 20 Grad, je nachdem ob ich den Sensor auf die unbedruckte Unterseite der Dose halte, oder auf eine dunkel bedruckte Fläche.
Schön, dass die digitale Anzeige eine Genauigkeit von 0,1 Grad vorgaukelt ...

Bei meiner SMD-Lötstation muss ich Temperaturen von oberhalb 330 Grad einstellen, um überhaupt löten zu können. Manchmal muss ich sogar fast bis 400 Grad hochgehen. Die digitale Temperaturanzeige lügt sich sonst was zurecht.

Wie schon oft erwähnt, bevorzuge ich schon seit längerer Zeit eine billige, ungeregelte Heißluftpistole. Denn die Temperatur ist ja nur einer von mehreren Parametern. Man braucht auch genügend "Menge" an erhitzter Luft, um alles schön gleichmäßig durch zu backen.
Konsumiere doch mal diesen Thread:
Löttechnik vom Feinsten

Ganz wichtig ist natürlich die Verwendung von Flux.
Ich weiß ja nicht, wie Du lötest, aber falls Du da mit Stangen-Lötzinn bei gehst, ohne Flux, dann hast du natürlich schlechte Karten.
Also: FLUX!

Es gibt aber einen Trick, um sogar mit Stangen-Lötzinn sehr gute Ergebnisse zu erzielen: Die "Reverse-Entlötlitze-Methode".
Die Lötstellen werden gut gereinigt, vorverzinnt, abermals gereinigt, dann gefluxt und schließlich der Chip mit Heißluft aufgebraten.
Dabei kommt es einzig darauf an, dass (sofern vorhanden) sein Thermalpad einwandfrei mit dem Mainboard verlötet ist. Es ist zunächst vollkommen unwichtig, ob die äußeren Anschlüsse sauber verlötet sind, oder ob Brücken bestehen.
Nun kommt der "Trick": Man nimmt ein keines Stück Entlötlitze mit der Pinzette und tränkt es mit Lötzinn - nicht zu viel, aber erst recht nicht zu wenig.
Auf diesen kleinen "Schwamm" aus Entlötzlitze setzt man nun den Lötkolben und reibt damit an den (zuvor gefluxten) Lötanschlüssen des ICs entlang.

Mit etwas Übung hat man den Bogen schnell raus. Es entstehen dann garantiert keine Brücken und jeder einzelne Pin ist perfekt sauber verlötet, mit exakt der richtigen Menge Lot.
Der Trick besteht darin, die Entlötlitze zuvor mit Lot zu tränken, weswegen sie kein Lot von den Lötstellen weg zieht, sondern im Gegenteil welches an die Lötstellen abgibt!
Mit der richtigen Menge flüssigen Lots getränkt, stellt sich dann per Kapillareffekt ganz automatisch ein perfektes Gleichgewicht ein, zwischen der getränkten Litze und den Lötstellen.
Der Effekt ist vergleichbar mit der Verwendung einer Lötspitze mit Hohlkehle. Aber gegenüber einer solchen Spezial-Lötspitze kommt noch der Vorteil hinzu, dass die Litze die Lötstellen schön blank schrubbert. Sie schmiegt sich auch gut in schwer zugängliche Stellen hinein und erreicht somit auch die fiesesten Winkel.

Und falls mal schon jede Menge verbrutzeltes Flux das Verlöten erschweren sollte (dann wurde überhitzt!): Das kriegt man mit handelsüblichem, dreiprozentigem Salmiakgeist blitzschnell weg. Tropfen drauf, paar Sekunden wirken lassen, Tuch drüber und die Stelle bürsten.
Anschließend in gleicher Weise 2-3 Mal mit Isopropanol spülen, um die aggressiven Reste des Salmiaks sicher zu entfernen.

Salmiakgeist entfernt nicht nur Flussmittelreste besser als alles, was ich sonst so kenne, sondern es macht auch angelaufenes Kupfer augenblicklich wieder blitzblank.
Ich schrieb hier schon mal darüber:
Kontaktspray, richtige Anwendung
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