Du bist sehr gründlich vorgegangen und beschreibst Deine Anliegen stets schön präzise, großes Lob!
Das Datenblatt zum BD95280 habe ich übrigens nicht gefunden.
Ich auch nicht ...
Der Einbruch ist genau zur gleichen Zeit auf beiden Spannungen.
Das kann man bei Deiner gewählten Zeitauflösung von 5ms pro Teilung aber gar nicht erkennen.
Verringere die Zeitbasis mal, entsprechend der Schaltfrequenz des Wandlers.
Nadem Du dann geklärt hast, ob da wirklich Gleichzeitigkeit vorliegt (was ich nicht glaube), halte die Oszi-Tastspitzen mal ans Gate des betroffenen Upper-MOSFETs und die zugehörige Ausgangsspannung.
Dann sollte man sehen können, ob der Einbruch rein mit dem zu tun hat, was sich im Lastbereich abspielt, oder ob zuerst das Gate nicht angesteuert wird und der Einbruch daher rührt.
Die Strommessung wird bestimmt über den Widerstand vom Mosfet gemacht.
Das kann ich nicht glauben, wenn ich den Schaltplan betrachte.
Eher glaube ich an eine Messung über der Spule.
Im Falle der 3,3V wären dazu die Anschlüsse 1 und 7 des Schaltreglers relevant.
Im Falle der 5V die Anschlüsse 24 und 27.
Ich verstehe aber auch nicht, was dieser PG4121 macht, bzw. der PG4117. Und die Typenbezeichnungen dieser Dinger kann ich nicht klar genug erkennen.
Auf der Rückseite der Platine ist übrigens der Rest vom Schaltregler. Die 5V Spannung hat da einen Elko.
Durchmessen! Nicht nur seine Kapazität, sondern auch seinen Serienwiderstand. Du weißt ja, welches Gerät ich dazu empfehle.
Aber ich erinnere daran: Kondensaoren unbedingt immer entladen, vor der Messung, sonst schredderst Du den Tester!
Oder einfach gleich austauschen, den Elko!
Mehr noch: Es kann überhaupt nicht schaden, dem noch einen Kerko parallel zu schalten. - Ach, ich sehe im Schaltplan gerade, dass da schon ein paralleler Kerko sitzt.
Die 3,3V haben wohl ausschließlich 'nen Kerko, aber auch den würde ich einfach mal auf Verdacht austauschen. Das geht leicht genug, dass man man mit blindem Austauschen schneller fertig wird, als mit feierlichen Mess-Aktionen.
Ich kenne zwar bislang keine unzuverlässigen Kerkos, aber Du hast einen wirklich garstigen Fall, da muss man auch unwahrscheinliche Ursachen in die Überlegungen einbeziehen.
In der Tat werde ich gerade nachdenklich, ob es womöglich doch Fälle gibt, wo ein Kerko nicht voll aussteigt, sondern schlicht leidet.
Mir erscheint es durchaus denkbar, dass wenn die Isolierung in einem Augenblick durchschlägt, wo gerade zu wenig Strom zur Verfügung steht, um drinnen die Schichten zu verschweißen, ob dann nicht schlicht ein Kapazitätsverlust auftritt, wie bei Folienkondensaoren. Und das dann sehr wahrscheinlich verbunden mit einer reduzierten und zudem temperaturabhängigen Spannungsfestigkeit, weil da ja jetzt ein Schaden in der Isolierschicht ist.
- Alles nur Mutmaßung, aber sollte nach dem Austausch die Macke weg sein, sind wir beide schlauer!
Sollte dem so sein, dann den Kondensator nicht wegwefen, sondern bei Gelegenheit wirklich durchmessen.
Der mögliche Erkenntnisgewinn ist zu kostbar, um sich nur mit dem puren Reparaturerfolg zufrieden zu geben!
In mir steckt wohl noch genug restlicher Forscherdrang von meiner früheren Tätigkeit bei Philips, in der Endkontrolle der Bauteilfertigung (hauptsächlich Kapazitätsdioden).
Da musste vollkommene Klarheit bestehen, welche Schäden auftreten können und wie die sich auswirken.
Wenn es möglich ist, dass ein Kerko Kapazität und Spannnungsfestigkeit einbüßt, dann muss man solche Fälle künftig berücksichtigen, statt sie einfach auszuschließen.
Im 19V-Pfad halte ich das für wirklich extrem unwahrscheinlich, weil da direkt das kraftvolle Netzteil drauf powert.
Aber hinter einem Schaltwandler, wenn der vielleicht mal ganz kurz Schluckauf hat und die Überspannung schon wieder weg ist, bevor alls zu Klump schmelzen kann ...
- Wer weiß?