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Sonntag, 16. Oktober 2016, 21:22

Asus Taichi 31 gibt kein Lebenszeichen mehr von sich

Hallo,

bevor ich mich nun endgültig damit abfinde, dass mein Asus Taichi 31 nur noch als Briefbeschwerer taugt, möchte ich in diesem Forum nochmal mein Glück versuchen. Und zwar ließ sich das Notebook von den einen auf den anderen Tag nicht mehr einschalten. Es springt kein Lüfter an, es leuchtet keine Diode und es gibt auch keinen Piep-Ton von sich. Erst hatte ich vermutet, dass das Netzteil kaputt gegangen ist und der Akkustand so niedrig ist, dass es sich nicht mehr einschalten lässt. Anderes Netzteil ausprobiert und festgestellt, dass es daran nicht liegt. Dann hatte ich die Vermutung, dass der Akku defekt ist. Eine Messung hat aber ergeben, dass 14,4Volt am Akku anliegen und somit der Akku voll sein sollte. Beim Öffnen des Notebooks habe ich außerdem festgestellt, dass sich eine Schraube des Mainboards gelöst hat und diese frei umher gesprungen ist. Vermutlich hat diese Schraube einen Kurzschluss irgendwo ausgelöst.

Weitere Messungen mit dem Multimeter haben ergeben, dass am Bauteil A (siehe Bild im Anhang - 6R8 303 9X1) die Spannung sowohl bei den Eingängen, als auch Ausgängen noch an liegt. An den beiden Bauteilen B (2R2 305 Z67)die Spannung nicht mehr anliegt. Komischerweise werden diese beiden grauen quadratischen Kästen sehr warm. Daher meine Vermutung, dass es daran liegt. Die Stromversorgung kann also zum Starten des Notebooks nicht aufgebaut werden.

Die Frage, die ich mir jetzt stelle:
  • Um was handelt es sich bei diesen grauen quadratischen Bauteilen?
  • Und kann man diese auswechseln?
  • Gibt es noch andere Ideen, woran es liegen könnte und was man machen könnte?
Ein Tausch des Mainboards stellt sich aus wirtschaftlicher Sicht allerdings nicht als Lösung des Problems dar, da dies 250-300€ kostet.

Vielen Dank schon einmal im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Robert
»Robjay« hat folgendes Bild angehängt:
  • Taich31 (Andere) (2).jpg

EDV-Dompteur

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2

Sonntag, 16. Oktober 2016, 22:47

Die Frage, die ich mir jetzt stelle:

Um was handelt es sich bei diesen grauen quadratischen Bauteilen?
Und kann man diese auswechseln?
Gibt es noch andere Ideen, woran es liegen könnte und was man machen könnte?

Hallo Robjay,

die quadratischen Bauteile sind Induktivitäten. Also die Speicherdrosseln der Sperrwandler, die die diversen Kleinspannungen im Gerät erzeugen.

Wenn so einer warm wird, dann ist das ein ausgesprochen schlechtes Zeichen! :-(
Vermutlich ist der MOSFET niederohmig defekt, der die Induktivität bestromt. In dem Fall würden die 19V vom Netzteil "durchgeleitet" werden, so dass dort, wo z. B. nur 5V anliegen sollten, nun 19V anliegen (oder was auch immer das NT für eine Nennspannung hat) ...
Das wiederum, fürt dann mit fast tödlicher Sicherheit zur Zerstörung vieler der dort sitzenden Bauteile. Durchaus möglich, dass dabei dann irgendwas wiederum niederohmig kaputt geht, so dass die messbare Spannung zusammen bricht.
Auf Deutsch: Du misst dort jetzt fast keine Spannung, aber es es "strömt" wie irre.

Das ist jetzt aber mal ein Fall, den ich nur schwer aus der Ferne beurteilen kann, da müsste ich das Gerät schon besser auf dem Tisch haben.
Allerdings machen solche ultrakompakten Geräte bei der Fehlersuche echt wenig Spaß ... - ich prügel mich nicht darum, das zur Reparatur anzunehmen.
Und eine lose Schraube kann wirklich üble Defekte verursacht haben.

Ich glaube, Du solltest Dich von dem Gerät innerlich verabschieden. :-(


Die Induktivitäten auszutauschen macht übrigens Null Sinn, glaube mir. Die bestehen nur aus etwas Kupfelackdraht, um einen Ferritkern. Unkaputtbar!
Wenn die mal heiß werden, dann liegt es an den Bauteilen, die die Teile bestromen.

Wie mir bekannt ist, sind die Displays beim Taichi nicht gerade billig. Ich würde daher empfehlen, das Gerät bei eBay als "defekt, für Bastler" zu verkaufen, für Ersatzteiljäger. Es weiß zwar kein Mensch, ob das Dispaly noch funktioniert, aber wer ein klar als defekt gekennzeichnetes Gerät erwirbt, der weiß ja, dass er sich gerade auf ein Glücksspiel einlässt.

Sorry, für die ausgesprochen negative Ferndiagnose!
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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Dienstag, 18. Oktober 2016, 16:05

Vielen Dank für schnelle Antwort und der ehrlichen Einschätzung. Ich werde vielleicht nochmal versuchen, ein Gerät mit Display-Schaden günstig zu ergattern. Dann könnte ich mein funktionierendes Display noch verwenden und hätte wieder ein vollfunktionsfähiges Gerät.

EDV-Dompteur

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4

Dienstag, 18. Oktober 2016, 18:31

Hallo Robjay,

hast Du meinen Text wirklich aufmerksam gelesen?
- Du kannst nicht wissen, ob das Display noch OK ist.
Wenn da 19V auf den 3,3V-Pfad gerauscht sein sollten, dann kann das Display durchaus hops gegangen sein.

Wenn 19V auf einen der niederen Spannungspfade gerät, dann steigt dort die Spannung üblicherweise so weit an, bis einer der Kondensatoren niederohmig wird, wodurch die Spannung dann kurzgeschlossen wird.
Wenn da z. B. 6,3V Kondensatoren verbaut sind, dann mag es sein, dass die Spannung diesen Wert noch ein gutes Stück überstiegen hat, sagen wir mal bis auf 9V (nicht genau vorhersagbar). Die sterben ja nicht sofort ab 6,3V - das ist nur diejenige Spannung, die der Hersteller garantiert. Real können sie mehr ab.
Aber auf dem Weg bis zu den (angenommenen) 9V dürfte längst der eine oder andere ICs den Heldentod gestorben sein (allerdings nicht unbedingt so, dass er dabei niederohmig wird).

Man weiß es halt nicht.
Dieses Gerät ist ein Fall für eine intensive Beschäftigung.

Mit großer Sicherheit wird man dort mindestens einen defekten Kondensator finden.
Aber das wird sehr wahrscheinlich nicht alles sein.


Das Dumme: es ist zumindest leicht riskant, das Dispaly "einfach so" mal testweise an einen anderen Rechner zu hängen.
Denn wenn es selbst niederohmig geworden ist, dann könnte der Kurschluss das andere Mainboard mit in den Tod reißen.
Zugegeben: die Wahrscheinlichkeit ist gering. Aber sie ist halt da.
Im Grunde sollte also zuvor das Display durchgemessen werden, was aber sehr fummelig ist.
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