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Mittwoch, 17. August 2016, 20:30

Asus N53S Reparatur

Heyho!

ich sitze gerade an dem oben genannten Mainboard und würde sagen das Board ist leider ein Fall für die Tonne :'-( Warum, das erkläre gleich. Vielleicht gibt es aber doch noch eine Chance :-S

Die beiden Mosfets der Eingangsstufe werden nicht freigeschaltet.
Die 19,5V sind aber nach dem ersten Mosfet da, weil dessen Diode in Flussrichtung zeigt.
Es ist kein Kurzschluss im 19V Pfad.
Wenn das Netzteil eingesteckt wird, blitzt es etwas am Stecker und es fließen ca. 200mA ins Mainboard.
Der Schaltregler (RT8206A) für die 3,3V und 5V wird kochend heiß, er wird auch enabeld aber ist nur im Standby. Er hat noch 2 weitere enable Pins für 5V und 3,3V aber die sind aus. Ursache für die Erhitzung ist der eingebaute 5V - LDO. An dessen Ausgang sind nur ca 1,8V messbar. Glücklicherweise war genau am Ausgang eine SMD Brücke vorhanden, die ich dann ausgelötet habe. Danach waren die 5V da und der Schaltregler wurde nicht mehr heiß.

Dann habe ich in den danach folgenden Schaltungsteil (also nach der Brücke) 2 halbschwache 1,5V Batterien angeschlossen. Die hatten also noch weniger als 5V daher im grünen Bereich. Jetzt wurde der Embedded Controller heiß! Vermutlich wurde er das schon vorher nur hab ich es nicht gemerkt. Dann gemessen am EC: 9,9Ohm zwischen VCC und Masse. Die Spannung liegt dort bei ca. 1,58V. Der EC sollte normalerweise irgendwas mit 3,3V haben denke ich. (Habe leider kein Datenblatt gefunden). Auch der EC hatte noch eine Brücke im Versorgungzweig. Die habe ich aufgetrennt und dann wurde auch nix mehr heiß aber der EC hatte natürlich keine Spannung mehr... war ja zu erwarten.

Alsoooo wenn der EC heiß wird ist er entweder defekt :'-( oder es hängt was niederohmiges an einem seiner Ausgänge!?
Wenn der EC defekt ist muss ich den tauschen. Logisch.
Wenn ich den tausche, dann braucht der neue auch die Firmware, damit er richtig funktioniert. Ich würde mal sagen der hat Software drin, oder?
Ich habe allerdings kein Bin File für das Kerlchen... und auch kein Datenblatt...
was nun?

Danke im Vorraus!

EDV-Dompteur

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2

Mittwoch, 17. August 2016, 21:14

Hallo battery,

ja, das klingt leider sehr deutlich nach einem defekten EC.
Den auszutauschen ist handwerklich schon eine ziemliche Herausforderung. Und tatsächlich haben ECs intern oft noch ein paar Parameter gespeichert, z.B. so 128 Byte.
Das wird richtig übel anstrengend, das Gerät wieder zum Laufen zu bringen, wenn Du den blanken Chip neu kaufst.

Versuche doch lieber mal, bei eBay ein defektes Mainboard für Dein Gerätemodell aufzutreiben.
Das mal ein EC kaputt geht, ist nämlich hochgradig selten. Sehr wahrscheinlich wird der EC auf einem bei eBay erstandenen Defektgerät also noch intakt sein. Und der dürfte seine internen Parameter dann noch haben.

Aber wenn Du noch nicht so reiche Erfahrung mit dem Heißluftlöten hast, dann ist das nicht unbedingt das, womit man seine ersten Erfahrungen macht ...
Vor vielpoligen Chips in diesem engen Rastermaß habe auch ich einen ziemlichen Respekt.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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3

Mittwoch, 17. August 2016, 22:02

Ah ja die Idee mit gebrauchten Mainboards ist gut!

Dann könnte ich gleich den Schaltregler mit austauschen. Den habe ich mir leider zerschossen. Bin beim Messen abgerutscht und hab die 5V vom LDO mit 19,5V kurzgeschlossen ;-)
Jetzt kommen statt 5V nur noch 3,3 V raus. Ist aber auch ganz nett hahhaha

Naja mal sehen ich denke ich lass das Ganze erstmal liegen...

EDV-Dompteur

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4

Mittwoch, 17. August 2016, 22:37

Dann könnte ich gleich den Schaltregler mit austauschen. Den habe ich mir leider zerschossen. Bin beim Messen abgerutscht und hab die 5V vom LDO mit 19,5V kurzgeschlossen ;-)
Damit hast du 19,5V dorthin geleitet, wo nur 5V erlaubt sind!
Wahrscheinlich hast Du mit dieser Aktion den EC gegrillt.
Und Du musst schon ziemliches Glück haben, wenn dabei nur der EC gegrillt wurde und nicht noch mehr.
(Das wäre dann der glückliche Fall, wenn der EC sofort niederohmig wurde und somit die hohe Spannung augenblicklich auf unter 5V kurzgeschlossen hat.)

Wenn das aber erst dann passiert ist, als der EC ohnehin schon heiß wurde, dann vergiss das Mainboard, dann ist da wirklich garantiert noch mehr im Aaaa...imer, als nur der EC.

Irgend wann lohnt sich eine Reparatur wirklich nicht mehr. Es sei denn, Du willst einfach nur lernen. Dann ist das natürlich ein tolles Übungsobjekt, um mal so richtig kniffelige Mehrfachdefekte zu behandeln.
Ein Arzt, der 'nen Patienten mit Streukrebs wieder kerngesung macht, der darf sich anschließend natürlich "Supermann" nennen, was prima Kraftnahrung für das Ego ist. Aber wirtschaftlich ist es nicht, so was zu reparieren; da gehen eher Tage als Stunden bei drauf.

Kaufe lieber ein defektes MB bei eBay und hoffe da auf einen leichteren Defekt. Dann setzt du das MB von eBay in Deinem Rechner ein.

Aber ein Tipp: Wenn die Beschreibung bei eBay auf einen Grafikchip-Fehler hindeutet, dann spare Dir jede Mühe so ein MB zu reparieren. Die erneute Ausfallwahrscheinlichkeit nach so einer Reparatur ist gar zu hoch.
Vergiss jeden Scheiß, den Du woanders im Internet liest, bezüglich Grafikchip-Reparatur! Geräte dieser Art nehme ich schon lange nicht mehr zur Reparatur an und ich weiß warum!
Du kannst aber bedenkenlos Mainboards mit Defekten im Bereich der Stromversorgung kaufen. Solche Schäden kannst Du mit Deinen Fähigkeiten locker reparieren, wie ich bei unserem Telefonat feststellte.

Fehler im Bereich der Spannungsversorgung bedeuten zumeist, dass das Gerät absolut gar keinen Mucks von sich gibt. Keine LED leuchtet, wirklich nix tut sich.
Geräte mit Grafikchip-Fehler können dagegen alle möglichen anderen Zicken machen (nicht nur im Bereich der Grafik). Jedenfalls tut sich teilweise noch was - Finger weg!

Falls Du meinen Rat ignorieren willst, einfach um es doch mal zu probieren, einen Grafikchip-Fehler zu reparieren, dann zumindest ein guter Tipp von mir: Verwende bleihaltiges Lot für die Reparatur (und natürlich gutes Flux).
Gehe aber lieber nicht davon aus, dass so ein Gerät länger als einige Wochen durchhält.
Selbst nach allen Regeln der Kunst gelötet, also mit Unterwärme, unter bestmöglicher Einhaltung des Temperaturprofils, ist so ein Eingriff oft nur temporär erfolgreich.
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5

Donnerstag, 18. August 2016, 10:49

Ja der Kurzschluss ist passiert, als der EC schon warm wurde. Jedenfalls war aber die Lötbrücke nach dem Schaltwandler unterbrochen, d.h. die 19V sind nur auf den Ausgang des Schaltreglers geknallt. Allerdings muss ich sagen (um ganz korrekt zu sein), dass da ein Via erkennbar ist, dass noch vor der Brücke liegt. Wo das hinführt hab ich nicht rausgefunden. Ebenso schleierhaft ist mir, wie die 5V Spannung nach der ersten Brücke zum EC kommt. Ich messe dort ein Widerstand von 150Ohm auf dieser unauffindbaren Verbindung. Ein Widerstand wir dort aber sicher nicht drinne sein.

Also zum reparieren taugt das nicht wirklich das sehe ich auch ein. Aber ein Angebot habe ich gefunden. Muss aber erst die Kompatibilität genau abchecken...

6

Donnerstag, 18. August 2016, 11:04

Ich habe ein günstiges Mainboard aus Italien gefunden.
http://www.ebay.de/itm/ASUS-N53S-N53SV-S…QYAAOSwM4xXbBst

Es ist nicht exakt das Modell das ich habe. Das Mainboard ist an einigen Stellen mehr bestückt. (4 statt 2 RAM slots und ein paar zusätzliche Spulen und Mosfets)
Die Hauptbezeichnung ist aber gleich:
N53SV MAIN BOARD
REV. 2.2

Ich denke ich schreibe den mal an um mehr Infos zu bekommen.

EDV-Dompteur

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7

Donnerstag, 18. August 2016, 12:40

Ebenso schleierhaft ist mir, wie die 5V Spannung nach der ersten Brücke zum EC kommt. Ich messe dort ein Widerstand von 150Ohm auf dieser unauffindbaren Verbindung. Ein Widerstand wir dort aber sicher nicht drinne sein.
Ziehe Dir mal einige Schaltpläne von anderen Asus-Mainboards, mit grob ähnlicher Bezeichnung. Also N5...
Die Entwickler neigen dazu, bewährte Schaltungsteile immer wieder einzusetzen.
Wenn Du einen Schaltplan mit identischem EC und identischem Schaltregler-IC findest, dann wird die direkte Schaltverbindung mit hoher Wahrscheinlichkeit identisch sein.

150 Ohm ist ein Normwert aus der E12-Reihe. Das kann kaum Zufall sein, da wird tatsächlich irgendwo ein Widerstand im Pfad sitzen, auch wenn es unwahrscheinlich erscheint, nach Deiner Beschreibung.

Es ist nicht exakt das Modell das ich habe. Das Mainboard ist an einigen Stellen mehr bestückt. (4 statt 2 RAM slots und ein paar zusätzliche Spulen und Mosfets)
Dann wird der EC leider sicherlich andere Parameter intern gespeichert haben. Den wirst Du wohl nicht verwenden können.

Ich denke ich schreibe den mal an um mehr Infos zu bekommen.
Nee, nerve den nicht; habe bitte Mitgefühl mit dem Verkäufer!
Vorausgesetzt, er verdient nicht noch an den Versandkosten, so nimmt er gerade mal 15,99 EUR ein (die er sicher auch noch versteuern muss).
Er hat schon Arbeitszeit investiert um den Artikel bei eBay einzustellen und muss nach dem Kauf alles abwickeln & verpacken und zum (mühsamen!) internationalen Versand aufgeben, sowie (hoffentlich!) eine Rechnung schreiben. All dieser Aufwand lohnt sich sowieso schon praktisch nicht für ihn.
Soll der Verkäufer jetzt noch eine gute halbe (eher eine ganze) Stunde investieren, um zu kapieren, was Du willst, irgendwelche Infos zusammensuchen und eine Antwort-Mail zu schreiben?

Du studierst doch - hast Du eine Vorstellung, welchen Betrag ein Selbstständiger pro Stunde mindestens in die Kasse bekommen muss, um zumindest auf unterster Sparflamme existieren zu können?
Die eBay-Auktion, plus die Beantwortung Deiner Fragen, schafft er zusammen zeitlich nie & nimmer in weniger als einer Stunde.
Von 15,99 EUR brutto pro Stunde kann ein Selbstständiger nicht existieren. Und das Mainboard hat er auch nicht vom Baum gepflückt, sondern irgendwie mal was dafür bezahlt.

Es ist für potenzielle Kunden zwar immer ärgerlich, wenn eBay-Verkäufer mit präzisen Infos geizen, aber der Aufwand, alles anzugeben, was einen Käufer eventuell interessieren könnte, ist für einen Verkäufer einfach unvertretbar zu hoch, bei so billigem Zeugs.
Setze Dich mal lieber selbst vor den Rechner und bemühe die Suchmaschine, um mehr über verschiedene Mainboardvarianten herauszufinden.

Wenn ich komische Type stundenlang am Telefon bestmöglich berate, obwohl absolut klar ist, dass da kein Kunde anruft, sondern ein "Selbstmacher", dann ist das meine persönliche Macke. Quasi mein Hobby. Du wirst aber sonst keinen zweiten Bekloppten wie mich finden. Andere sind hammerharte Geschäftsleute und die müssen gnadenlos sehen, dass sie jede Minute bezahlt kriegen, sonst laufen denen die Kosten weg. Die können sich nicht endlos lange mit einem potenziellen Einmalkunden aufhalten, wenn im Erfolgsfall am Ende bestenfalls 15,99 EUR in die Kasse wandern.
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8

Dienstag, 23. August 2016, 20:49

Hallo Battery / Edv-Dompteur


Ich wüsste jetzt zwar auch nicht wo du günstig ein defektes Mainboard kaufen könntest aber zufällig habe ich die Bios Datei für dein Asus N53S.


asusn53s.bin

Mach aber zu Sicherheit ein Backup vorher!
Ich hoffe, daß ich dir weiter helfen könnte.

9

Mittwoch, 24. August 2016, 17:46

Danke für die Datei!
Ich bin mir zwar sicher dass das BIOS ok ist - es geht ja um den EC.

Ich habe jetzt das defekte Mainboard gekauft ... und jaaa was ist defekt? Die Graka! 8-D Es kommt gar kein Bild weder auf internem noch externem Monitor. CD im Laufwerk wird erkannt und macht paar Geräusche. Die Graka wird leicht warm - sie scheint also irgendwie zu arbeiten. Einen Kurzschluss vermute ich mal nicht. Im Betrieb konnte ich an allen Spulen Spannungen messen. 1V 1,8V 3,3V und so. Der i5 hat zwar auch ne interne graka, aber die wird scheinbar nicht benutzt.(leider)

Daher werden die beiden defekten Boards heiraten müssen! Das "neue" Mainboard dient als Ersatzteilspender der Bauteile. Also EC und der RT8206 plus evtl noch andere ?
Vorher werde ich allerdings sämtliche interessante Spannungen am Mainboard mit defekter graka durchmessen und aufschreiben. Dann fällts mir am Ende leichter bei der möglichen Fehlersuche.
Das wird ulkig!!!

Die Boards sind nicht ganz gleich. Wesentlicher nennenswerter Unterschied ist die eingebaute CPU. Daher sind die Spannungsregler auf der "neuen" etwas stärker (mehr MOSFETs). Ich hoffe dass der EC trotz allem softwareseitig gleich ist.

Das Ganze kann etwas dauern, aber ich halte euch auf dem Laufenden! ;-)

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10

Donnerstag, 25. August 2016, 14:33

Zunächst mal vielen Dank an Shaggy, für die versuchte Hilfe!

Und @battery:
Das war eine so wundervoll präzise Beschreibung, dass ich den Hut ziehe! :190:
Mit wenigen Worten hast Du alles transportiert, was von Bedeutung ist. Und das in einer Weise, dass keine der sonst üblichen Rückragen nötig wäre (" ... und macht er auf externem Monitor ein Bild?").
Das ist fachlich völlig auf Augenhöhe mit einem professionellen Notebook-Reparaturmenschen.

Und wenn Du Dich sogar an so heftige Jobs, wie den Austausch eines Embedded Controllers wagst, dann kannst Du eigentlich gleich ein Gewerbe in dieser Richtung anmelden, echt.


Vielleicht habt Ihr Freaks ja mal was für mich?
- Ich suche gerade ein BIOS für ein Medion Akoya P8610 (MD97490). Und zwar die Datei, die direkt in den Chip gekokelt werden kann, per Programmiergerät. Also nichts, was per USB-Stick, oder von einem laufenden Windows aus installiert werden müsste.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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11

Donnerstag, 25. August 2016, 15:41

hahaha danke!

Die Idee mit dem defekten Mainboard war aber echt gut! Hab jetzt durch Vergleichsmessungen rausgefunden, dass mein Kurzschluss nicht so schlimm war wies aussieht.

Wegen dem BIOS schreib ich dir PN ;-)

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Freitag, 30. September 2016, 12:54

Also... vorgestern habe ich die beiden Ic's ausgewechselt.
Leider war es das noch nicht - aaaaber: Der EC funktioniert jetzt und der 3,3 / 5V Regler wird enabled :189:

Nun das weniger schöne: Statt 5V kommen 0,6V und statt 3,3V kommt 0V
Die 5V Mosfets werden auch permanent angesteuert. Die anderen nicht.

Heute bemerkte ich zudem diese Schmauchspuren:



Es scheint als hätte da irgendwas die Bauteile angegriffen :197:
Ich hab so ein Platinenreiniger genommen. Es stand aber glaub nix von Säure drauf!

Ist das problematisch?
Ich hab Spiritus, Ethanol 70%ig, WD-40 ?-(

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Freitag, 30. September 2016, 16:32

Ergänzung:
von den insgesamt 4 Mosfets am Schaltregler wird nur 1er angesteuert. Und zwar der für die 5v, der die 19v schaltet.

Nun, wo fehlts? Vllt hab ich den Schaltregler nicht richtig gut draufbekommen. Aber unter dem Mikroskop sah es ganz ok aus.
Oder hat das Kerlchen die Hitze nicht vertragen?

Wie dem auch sei... ich habe jetzt noch entdeckt, dass zwei Widerstände (markiert mit 100) je ca 360Ohm haben. Auf dem anderen Board haben sie 10Ohm. Ich fand auch heraus dass bei meinem Kurzschluss der Strom über diese geflosssen sein muss. Es könnte also gut sein, dass der Schaltregler durcheinanderkommt wenn seine VCC & PVCC so instabil ist, denn diese fürhrt eben genau über diese Widerstände... :259:

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14

Samstag, 1. Oktober 2016, 15:36

Hallo battery,

die vermeintlichen "Schmauchspuren" sind einfach nur Flussmittelreste.
So sieht es üblicherweise aus, wenn man Flussmittel mit Alkohol beseitigen wollte.
Man kriegt manches Flux partout nicht restlos weg und das was verbleibt, nimmt nach der Behandlung mit Alkohol eine weiße Färbung an.

Die Einsatztauglichkeit von Spiritus ist unter Elektronikern übrigens umstitten, wegen der aus steuerlichen Gründen beigemengten Vergällungmittel. Da weiß man nie so genau, was da beigemengt wurde und wie sich die jeweiligen Rückstände verhalten. Schlimmstenfalls wirken sie langfristig korrodierend, bewirken Kriechströme, oder sorgen für ewige Feuchtigkeit, wegen hygroskopischer Eigenschaften.

Zu Ethanol kann ich nichts sagen, aber 70% ist etwas mau. Die anderen 30% sind schießlich Wasser ...

Und WD40 sollte man auf zarter Elektronik besser nur äußerst dezent einsetzen und im Anschluss wegwaschen.

Zum Reinigen von Elektronik nimmt man entweder 99%iges Isopropanol, oder ein speziell zur Platinenwäsche vorgesehenes Mittelchen, wie "Kontakt WL".
Schau mal hier:
Kontaktspray, richtige Anwendung


Wenn die beiden Schaltregler nun an allen vorgesehenen Pins enabled werden, aber dennoch nicht ordnungsgemäß laufen, dann wird entweder der Schaltregler im Dutt sein, oder einer der MOSFETs.
Die Entscheidung, wer da der jeweils konkret Schuldige ist, ist im Einzelfall oftmals schwierig. Daher rate ich dazu, einfach mal auf Verdacht die MOSFTETs auszutauschen, weil es deutlich einfacher ist, als den IC zu wecheseln.
Außerdem kann man MOSFETs im ausgelöteten Zustand recht brauchbar auf Funktionstüchtigkeit testen.
Suche mal bei eBay nach "RCL Tester". Diese mit einem Atmel AVR bestückten, zumeist gehäuselosen Geräte zu rund 14,- Euronen tun einen verblüffend guten Job!
Sie basieren übrigens auf einem in mehrfacher Hinsicht GENIALEN Konzept eines deutschen Ingenieurs, der die Pläne als Open Source mit der Welt geteilt hat!
Es gibt davon verschiedene Ausführungen aus China. Mit Grafikdisplay, oder mit Textdisplay. Mit Nullkraft-Sockel oder andersartigen Buchsen ...
- Die Unterschiede liegen aber nur im Detail, der Kern der Schaltung ist immer gleich.


Wieder zu Deiner Platine:
Gebe ein paar Tropfen Feuerzeugbenzin auf die vermeintlichen "Schmauchspuren und reibe den weißen Mist mit Wattestäbchen weg.
Feuerzeugbenzin löst etwas besser, als Alkohol, hinterlässt aber minimale, ölige Reste. Daher:
Anschließend Isopropanol druff, Küchentuch drüber legen und mit 'ner alten Zahnbürste alles schrubben. Das Küchentuch saugt dabei die letzten losen Schmutzreste auf. Zuletzt mit Druckluft (Ballpumpe) alles trocken pusten und föhnen.
Aber wie erwähnt: Manches Flux kriegt man nicht vollständig weg, egal welches Mittelchen man nimmt und wie man es anwendet.


Was Du zu den Widerständen schreibst, irritiert mich. Ich glaube mal eher nicht, dass der Hersteller da einen groben Bestückungsfehler gemacht hat.
Eher glaube ich, dass der Wert dieser Widerstände in weitem Maße schnurzegal ist.

Und wenn Dein "5V-MOSFET" dauerhaft durchgeschaltet wird, wie Du schreibst, dann würde der doch die 19V voll auf den 5V-Pfad durchschalten!?!?
- Dann wäre jetzt aber eine Menge gekillt!
Der Upper-MOSFET schaltet ja jeweils 19V auf die Spule. Wohingegen der "untere" MOSFET im Grunde nur eine geschaltete (und somit bessere) Diode ist.
Ein ordnungsgemäß arbeitender Schaltregler würde es niemals zulassen, dass der Upper-MOSFET permenant durchschaltet. Da würden verschiedene Schutzmaßnahmen greifen. Der darf immer nur gepulst angesteuert werden und wenn der Schaltregler mit dem, was sich tut, nicht zufrieden ist, dann schaltet der den MOSFET entweder permanent ab, oder er versucht es so ca. einmal pro Sekunde noch ganz kurz und dezent erneut (dann hört man so ein typisches, leises "Ticken").

Äh, noch was: Auf dem Foto sieht es für mich so aus, dass der RT8206 um 90 Grad gedreht eingelötet gehört ...
Ich kann es aber nicht genau genug erkennen; kontrolliere das doch bitte noch mal.
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Samstag, 1. Oktober 2016, 21:56

Danke für die vielen guten Tipps! Ich dachte schon es wäre was Schlimmeres...
Die Seite zu den Reinigern ist ja auch eine echte Fundgrube! Ich habe die Platine jetzt schönn sauber bekommen.

Zum Schaltregler:
Der Mosfet wurde nur gaaaanz kurz angesteuert, aber eben permanent. Daher auch die 0,6V. Und der Schaltregler ist auch richtig drinne - zum Glück.
Das mit den Widerständen ist so: Die hatten mal 10 Ohm. Nach meinem verhängnisvollem Abrutschen vom 19V Pin zum 5v LDO ist der Strom zum Teil über diese geflossen (ich habe die Leitungen verfolgt) und die wurden hochohmig. Die haben jetzt ca 600Ohm und 1,3kOhm. Diese liegen übrigens in einer Versorgungsleitung des Schaltreglers. Daher brach ständig die VCC ein wenn der Schaltregler starten wollte. Ich hab jetzt 10Ohm reingetan und es geht!! Naja fast: Jetzt kommen die 3,3V und 5v für ca 150ms. Danach wird der Schaltregler vom EC disabeld.

D.h. Der EC und der Schaltregler funktionieren wieder. Das müsste es also gewesen sein. Weitere Defekte dürfte es wohl kaum geben. Nun, warum gehts dann nich an?
Ich vermute jetzt es liegt irgendwie daran dass der EC von nem anderen Board stammt. Und zwar hab ich noch was rausgefunden: Der BIOS Chip bekommt auch Spannung und wird auch angesprochen. Das Bild zeigt die oben 5V und unten die SCK Leitung vom BIOS. Komischerweise hört die Kommunikation kurz vorher auf, dann bricht die Spannung ab. Ich denke mal ich muss auch den BIOS Chip umpflanzen weil EC und BIOS Chip irgendwas zusammenhält. @EDV-Dompteur: das hattest du doch auch schon gehabt!



Ich werd das mal noch machen und weiter berichten.

Die anderen Schaltregler machen übrigens GAR nichts. Und ich bin mir sicher dass die nicht defekt sind. Wär auch total unlogisch. Der Kurzschluss im EC war ja die Ursache warum nix mehr ging.

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16

Samstag, 1. Oktober 2016, 23:03

Ach so, das mit den Widerständen hatte ich zuerst fehlinterpretiert.
Ja, wenn die Dinger laut Beschriftung 10 Ohm haben sollen, dann müssen die natürlich auch wirklich 10 Ohm haben.
Die Beschriftung bedeutet 10 x 10 hoch Null. Also 10.

Dass die anderen Schaltregler nix machen, ist in Deinem Fall "normal". Denn die anderen Regler werden in der Einschaltprozedur erst nach & nach gestartet, aber zuerst müssen die 3,3V und 5V definitiv OK sein.
Wenn es mit diesen beiden Spannungen nicht klappt, dann aktiviert der EC die anderen Schalttregler erst gar nicht.

Du hast doch schon so manchen Notebook-Schaltplan beäugelt. In einigen davon (leider nicht allen), ist irgendwo auf den ersten, oder letzten Seiten ein Schaubild angegeben, das die Einschaltprozedur veranschaulicht.
In dieser Reihenfolge sind die 3,3V und 5V so ziemlich ganz am Anfang zu finden. Die übrigen Spannungen kommen wesentlich später an die Reihe (achte auf die Nummerierung!).

Das Zusammenspiel zwischen EC und BIOS und den Schaltreglern ist leider in der Tat kompliziert (und immer mal irgendwie anders).
Fies ist, dass der EC so ein paar Byte intern speichert. Direkter Austausch geht daher nur zwischen wirklich voll identischen Boards.

Vielleicht gelingt es Dir, die Enable-Signale den beiden Schaltreglern für 3,3V und 5V einfach mal aufzuzwingen (Leiterbahnen vorsichtig durchtrennen und High-Pegel vom LDO anlegen). Wenn diese beiden Regler dann laufen, dann mal weiter schauen, wie weit es in der Einschaltprozedur geht, bis es eventuell wieder irgend wo hakt.
Falls es nicht haken sollte, dann einfach so lassen! Bei vielen Notebooks laufen die beiden Schaltregler permanent und ich halte es sowieso für ein böses Fehldesign, wenn diese beiden vom EC angesteuert werden, weil man damit das ganze Notebook hartnäckig "bricken" kann, wenn sich mal das BIOS verschluckt, beim Updaten, oder so.
Die fressen fast keinen Strom im Leerlauf, es spricht also nichts dagegen, die einfach permanent laufen zu lassen.

Schau also mal (nachdem die 3,3V und 5V erzwungenermaßen permanent laufen) ob die anderen Regler zumindest kurz angesteuert werden.
Der Bereich des Reglers, der in der Einschaltprozedur am spätesten aufgeweckt wird und dann verreckt, markiert die Fehlerstelle.
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17

Sonntag, 2. Oktober 2016, 00:13

Ja das mit dem Aufzwingen der Enable Spannung könnte echt schwierig werden. Aber wenn das Tauschen des Bios Chips nicht hilft werd ich das als nächstes probieren.
Jedenfalls ist das Bios sehr verdächtig. Bei den Bios Updates auf der ASUS Website steht teils explizit da, dass die EC Firmware auch erneuert wird. Wahrscheinlich hatten meine Boards nicht dieselbe Bios Version.

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18

Sonntag, 2. Oktober 2016, 14:03

Bei den Bios Updates auf der ASUS Website steht teils explizit da, dass die EC Firmware auch erneuert wird. Wahrscheinlich hatten meine Boards nicht dieselbe Bios Version.
Dass beim BIOS-Update auch die im EC gespeicherten Bytes überschrieben werden, dürfte IMHO nur dann zutreffen, wenn das BIOS-Update entweder von einem laufenden Windows aus, oder per Bootmedium erfolgt.
Wenn aber der BIOS-Chip ausgetauscht, bzw. per Programmiergerät geflasht wird, dann glaube ich eher nicht, dass sich das auf den Inhalt der Speicherzellen im EC auswirkt.

Aber noch mal der Hinweis auf die Einschaltprozedur: Suche mal in einigen Notebook-Schaltplänen nach dem Begriff "Sequence". Dann findest Du (wenn vorhanden) das Schaubild mit der "Power Sequence".
Mit dem Oszi kann man nun überprüfen, welche der dort angegebenen Schritte der Reihe nach ausgeführt werden und an welcher Stelle es letztendlich klemmt.
OK, natürlich wäre der richtige Schaltplan vorteilhaft, mit dem korrekten Schaubild ...
- Aber auch wenn Du nicht den passenden Schaltplan besitzt, so vertieft sich doch das Verständnis, was beim Einschalten vor sich geht.
Wenn Du einen Plan finden kannst, in dem der gleiche EC verwendet wird und wo dieser (wie bei Dir gegeben) die 3,3V und 5V Schaltregler enabled, dann sollte Dir auch ein nicht gänzlich zutreffendes Schaubild der Power Sequence ein gutes Stück weiter helfen.
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19

Sonntag, 2. Oktober 2016, 14:41

Dass beim BIOS-Update auch die im EC gespeicherten Bytes überschrieben werden, dürfte IMHO nur dann zutreffen, wenn das BIOS-Update entweder von einem laufenden Windows aus, oder per Bootmedium erfolgt.
Wenn aber der BIOS-Chip ausgetauscht, bzw. per Programmiergerät geflasht wird, dann glaube ich eher nicht, dass sich das auf den Inhalt der Speicherzellen im EC auswirkt.
Ja genau das meinte ich auch. Leider hat das Tauschen des Bios Chips nicht geholfen.

Ich habe jetzt die Schaltregler Enable Eingäng auf 3,3V gelegt und vorher die Leitung getrennt. Beide Spannungen werden übrigens gleichzeitig von einem Pin des EC gesteuert. Es passiert nun nichts weiter Auffälliges. Die 5V und 3,3V sind nun dauerhaft an. Ich werde mich weiter mit der Einschaltprozedur beschäftigen.

20

Sonntag, 2. Oktober 2016, 18:34

Ich habe mir jetzt den defekten Schaltregler nochmal genau angeschaut. Er hat da so einen Pin "BYP", der ist im Board mit den richtigen 5V verbunden. Von dem Pin messe ich (im ausgelöteten Zustand) 177Ohm zum 5v LDO Pin (blaue Linie). Der andere, jetzt eingelötete Schaltregler hat dort einen Widerstand im mehrere kOhm Bereich. Es könnte also sein, dass beim Kurzschluss auch der richtige 5V Pfad was abbekommen hat. 177Ohm sind ja nicht viel. Wenn dem so ist, dann ist der STrom nicht nur die roten Linien geflossen, sondern auch die gelben. Und da würden u.a. auch das Chipset dran hängen :043:
Wenn das Chipset im Dutt ist, dann hätte ich auch gleich den Grafik Chip vom anderen Board versuchen können zu reparieren.


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21

Sonntag, 2. Oktober 2016, 23:12

Klingt nicht gut.
Aber Deine Messungen müssen nicht unbedingt viel besagen. Wenn man das Innenleben eines ICs nicht exakt kennt, dann weiß man nicht, ob darin womöglich irgendwo eine minimale Restladung irgendwelche internen MOSFETs in einem halb durchgesteuerten Zustand halten.
Vor dem Messen den ausgelöteten IC vielleicht mal ausgiebig auf ein Stück leitfähigen Schaumstoff drücken, in der Hoffnung, Restladungen damit zu beseitigen.

Bedenke: MOSFETs sind rein spannungsgesteuert. Sie brauchen absolut keinen Steuerstrom, wenn ihre Gatekapazität erst mal geladen ist.
Wenn also nach dem Auslöten noch Restladung vorhanden ist, dann misst man Mist.

Dennoch kann Dein Kurzschluss natürlich üble Auswirkungen gehabt haben.

Ein heißer Tipp (Copyright by EDV-Dompteur!) gegen das Abrutschen der Messspitze:
1) Schleife die Messspitze so spitz wie nur irgend möglich. Ich habe mir sogar eine eigene Spitze gebastelt, aus einer Stecknadel. Mit bleihaltigem Lot und einen hoch aggressiven, säurehaltigen Flussmittel kann man das Material löten.
2) Klebe ein Stück Tesa, oder besser Kapton über die IC-Pins. Mit der Messspitze nun einfach durch das Klebeband hindurch pieksen. Jetzt rutscht die Spitze nicht mehr ab!

Es gibt noch eine Verbesserung:
Nehme die feinste Nähnadel, die Du nur auftreben kannst. Schleife den Verbindungssteg der Öse weg, so dass eine "Gabel" mit zwei Zinken entsteht.
Die "Gabel" schräg auf superfeines Sandpapier drücken und dieses wegziehen - das macht die Zinken richtig schön scharf.
Daraus eine Messspitze basteln. Diese wie oben beschrieben durch das Klebeband pieksen.
Der IC-Anschluss sollten nun so halb zwischen den beiden Zinken sitzen.

Hier ein Bild der Sache in Aktion:


Könnte ich mir wahrscheinlich patentieren lassen :-)
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22

Dienstag, 4. Oktober 2016, 20:19

Danke wiederum für die vielen guten Tipps! Eine feine Messspitze ist wirklich wichtig!
Das Nähnadelprinzip ist natürlich echt Luxus, geht aber nur bei dem Rastermaß...

Ich habe jetzt alle Schaltwandler untersucht. Die meisten bekommen ihre Versorgungsspannung. Enabeld wird aber nur der 3,3/5V Regler. Bei dem Battery Controller BQ24740 ist mir zudem aufgefallen, dass dort auch 2 Spannungen erzeugt werden müssten. 3,3V und 6V. Tut es aber nicht! Die Zwillingsplatine tut es aber schon! Also nochmal so eine Heißluft Aktion :189:
Die beiden LDOs werden auch "enabeld". Das passiert automatisch wenn der Adapter eingesteckt ist.

Jetzt bleibt die Frage warum der jetzt auch im Dutt ist? Der 5V Pfad der evtl. Überspannung abbekommen hat, hat damit doch nix zu tun. Vielleicht war dieser Regler ja die Ursache, der den EC schließlich mit in den Tod gerissen hat. ?-(

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23

Mittwoch, 5. Oktober 2016, 12:40

Es gibt auch deutlich feinere Nähnadeln, als im obigen Bild gezeigt.
Und mit geschickter Schleifarbeit kann man auch eine eigentlich zu große Nähnadel in eine feinere verwandeln.
Denn die offene Öse hat eine Art V-Form, d.h., die Einbuchtung zwischen den Zinken verjüngt sich zum Nadelschaft hin.
Wenn man also die Stege zuerst kürzer schleift, so dass man sich der Verjüngung am Schaft hin nähert, so erhält man schon mal eine schön enge Einbuchtung.
Nun von beiden äußeren Seiten Material von den Gabelzinken wegschleifen, damit die Nadel außen nicht mehr so breit ist.

Das geht alles ganz wunderbar, wenn man die Nadel in einen geeigneten Skalpellhalter einspannt und diesen dann provisorisch in einen rechteckigen Holzklotz einklebt, den man zuvor mit einer passenden Bohrung versehen hat.
Nun kann man wunderbar präzise schleifen, mit schön fluchtenden Winkeln und so.
Die Technik erinnert an das Schleifen von Schmuckedelsteinen. Schaue Dir das eventuell mal auf YouTube an, falls meine Beschreibung nicht klar genug sein sollte.
Man kann tatsächlich mit ruckzuck improvisierten Mitteln eine weit bessere Präzision, als ein zehntel Millimeter erreichen.


Zu Deiner Platine:
Der Battery-Controller muss doch nur dann arbeiten, wenn ein zu ladender Akku angeschlossen ist. Ansonsten tut der nichts.

Und was heißt "die meisten Schaltwandler bekommen ihre Versorgungsspannung"?
- Ohne Schaltplan ist es zwar schwer, eine Aussage zu treffen, aber normalerweise hängen alle Schaltwandler an 19V.
Gut, es gibt Designs, wo Spannungen sozusagen kaskadiert erzeugt werden. Wo also beispielsweise 3,3V geringer Leistung aus 5V erzeugt werden. Da kann dann noch ein Schaltmosfet vor dem Regler mit der kleineren Spannung sitzen, der dessen Versorgungsspannung nur bei Bedarf durchschaltet.

Aber vergiss zunächst mal den Battery-Controller. Der kommt erst ganz zuletzt; zunächst mal muss das Board laufen!
Ich sage es vorsichtshalber noch mal: Du musst versuchen, zu ermitteln, wie weit die "Power Sequence" voranschreitet und wo die Prozedur abbricht.
Dazu musst Du zwei Oszi-Kanäle verwenden und die Zeitdifferenzen messen.
Ein Kanal tastet die ganze Zeit nur das Enable-Signal des 5V/3,3V-Wandlers ab, weil der stets zuerst kommt.
Mit dem anderen Kanal klapperst Du nach und nach die anderen Enable-Signale ab und misst die Zeit, die zwischen Kanal 1 und Kanal 2 verstreicht.
Jede neue Messung erfordert natürlich ein erneutes Betätigen des Einschalt-Tasters! Es geht nur um das Auftreten des ersten Aktivierungs-Impulses!
Die Werte der Zeitdifferenzen jeweils notieren. Am Ende hast Du die "Power Sequence" entschlüsselt und weißt genau, in welcher Reihenfolge die Wendler aktiviert werden.

Wenn aber - wie Du sagst - tatsächlich nur der 5V/3,3V-Wandler enabled wird, dann sehe ich spontan zwei Möglichkeiten:
1) Entweder, der nächste Wandler, der in der Power Sequence an die Reihe käme, wird nur ganz kurz enabled, aber es geht etwas schief, woraufhin der EC wieder disabled. Das könnte Dir vielleicht entgangen sein, deswegen ist ein Speicher-Oszi notwendig, um dieses kurze Auftreten des Enable-Signals zu bemerken.
2) Oder es wird tatsächlich kein weiterer Wandler auch nur kurz enabled. Wenn der EC partout keinen weiteren Wandler zumindest kurzzeitig zu aktivieren versucht, dann könnte noch ein Reset-Baustein in die Suppe spucken, der mit irgend etwas unzufrieden ist.
Ich hatte mal den Fall, dass ein mechanischer Taster defekt war, der das Schließen des Deckels detektierte. Weil dieser Taster fest hing, glaubte das Mainboard die ganze Zeit, der Deckel wäre geschlossen ...

Schaue Dir in diversen Schaltplänen mal an, was die "Reset Cicuit" so treibt. Ist leider bei jedem Notebook-Modell unterschiedlich, aber Du bekommst eine Idee. Der Reset-Baustein kann die Einschaltsequenz zu jedem beliebigen Zeitpunkt abwürgen, wenn ihm etwas nicht schmeckt.

Wenn alles nicht hilft, dann überprüfe mal per Durchgangsprüfer, ob die jeweiligen Enable-Signale wirklich direkt vom EC kommen, oder ob da eventuell hier & da noch ein Transistor, oder MOSFET dazwischen sitzt.
So was hatte ich auch mal, dass ein dazwischen geschalteter, winziger MOSFET im Dutt war und nicht durchschaltete.
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24

Mittwoch, 5. Oktober 2016, 13:59

Ok das mit den Nähnadeln ist allemal ein Versuch wert! Ich hab auch verstanden was du meinst.

Zum Battery Controller: Der ist normalerweise im Standby sobald Strom da ist. Klar, laden tut er nur bei angeschlossenem Akku. Nun: in meinem Fall tut der aber gar nix. Laut Datenblatt gibt es ein paar Steuerleitungen EXTPWR, IADAPT... zum Host (bestimmt der EC). Wahrscheinlich erwartet der EC dort bestimmte Pegel die eben jetzt nicht erfüllt sind...
Und was heißt "die meisten Schaltwandler bekommen ihre Versorgungsspannung"?
Die 19V sind eig fast überall da. Allerdings haben die Schaltwandler ICs meist noch so ne Vin oder PVCC , VCC. Der Regler für die CPU hat da z.b. 0V. Hier mal ein paar Bilder:





Das gelbe Käbelchen zwingt die 3,3/5V Regler zum laufen.
Ich habe alle Enable Signale untersucht. Mit erneutem Einschalten wie du schreibst. Hab dazu auch gewartet bis die Led im Netzteil aus war. Wenn ich das Signal verpasst hätte, dann nur wenn es seehr kurz kam. Also <1ms
ungefähr.
Das mit dem Reset werde ich mal noch anschauen.

EDV-Dompteur

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25

Mittwoch, 5. Oktober 2016, 19:21

Hast Du Deine Tests ohne Prozessor und Speicher gemacht?
Ich bin mir nicht sicher, ob unter diesen Umständen alle Spannungen freigeschaltet werden. Kann sein, dass die Abwesenheit, insbesondere des Prozessors, dem Reset-Baustein sauer aufstößt.
Stecke also mal den Prozessor und mindestens einen Speicherriegel rein und schaue dann noch mal.

Auch die BIOS-Batterie würde ich wieder einsetzen, damit das Mainboard wirklich seine ordnungsgemäße Arbeitsumgebung vorfindet.

Um ohne Kühlkörper arbeiten zu können, kannst Du einfach etwas Wachs auf die Kühlflächen vom Prozessor und Grafikchip schmieren. Wenn dann nämlich plötzlich alles arbeitet und diese ICs heiß werden, dann verdampft sichtbar das Wachs, so dass Du rasch abschalten kannst, bevor die ICs abfackeln.
'Ne schaltbare Steckdosenleiste ist empfehlenswert.

Und gaaanz generell sollte immer geeignetes Löschmaterial bereit stehen, so für alle Fälle.
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