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Samstag, 23. November 2013, 06:36

Datenrettung in Hamburg-Bramfeld

Weil ich immer wieder danach gefragt werde, ein paar Worte dazu.

Ja, am Rande meiner Tätigkeit kommt es mitunter vor, dass ich auch Festplatten repariere.
Doch ich bin keineswegs auf das Thema Datenrettung spezialisiert und kann diesbezüglich auch keine Wunderfähigkeiten anpreisen, denn das wäre völlig unseriös.

Es gibt aber ein paar recht häufig vorkommende Defekte, bei denen ich tatsächlich weiß, was ich tue und wo die Reparatur preiswert machbar ist.
Teurer als 100,- EUR wird's nicht! Natürlich mit Rechnung und inkl. MwSt.
Bei Nichterfolg kostet meine Bemühung "goa nüschts".

Sehr häufig kommt es z. B. vor, dass eine Festplatte rein gar nichts mehr tut. Kein Laufgeräusch - nichts. Da kann ich sogar verblüffend oft helfen, weil es sich mit guter Chance um einen recht simplen, elektronischen Fehler handelt.
Das Laufwerk muss dazu nicht geöffnet werden.

Es gibt noch so ein paar weitere Defekte "von der Stange", wo ich ruhigen Gewissens beigehe.
Z. B. auch alte Quantum-Platten, aus der Atari-Zeit, wo ohnehin jeder normale Computerladen abwinkt.

Doch angenommen, von Ihren Daten hängt Ihr Leben ab, verweise ich lieber auf die einschlägigen Vollprofis, bei denen die Preise dann allerdings auch im vierstelligen Bereich liegen. Sprich: 1000,- EUR und deutlich mehr.

Zwischen meiner Wenigkeit und solchen Vollprofis, die im weißen Kittel, mit Mundschutz und mit 'nem Häubchen auf dem Kopf im streng antistatisch ausgestatteten Reinraum herumhantieren, gibt es noch Anbieter, die in Bezug auf Datenrettung einerseits sicher mehr können als ich, die sich den (meistens übrigens völlig unnötigen) teuren Reinraum allerdings sparen, weswegen sie preislich auch in eben diesem Mittelfeld angesiedelt sind.

Einen solchen Anbieter (aus Hamburg) habe ich mal recherchiert.
Der Webauftritt wirkt auf mich vertrauenserweckend und auch das Preisgefüge ist in meinen Augen attraktiv, sofern die Daten entsprechend wichtig sind.
Achtung: Ich habe noch keine Erfahrung mit diesem Anbieter und spreche folglich keine explizite Empfehlung aus! Man verstehe meinen Verweis daher bitte als reinen Hinweis.
Sollte es mich selbst mal erwischen, wäre das jedenfalls die erste Adresse, an die ich mich wenden würde:
http://pcservice-wach.de/


Ansonsten, wenn die Daten sooo wichtig nun doch nicht sind; wenn die unter Tränen zugelassene, preisliche Obergrenze bei 100,- EUR liegt, oder sogar darunter, dann möge man mich einfach mal unverbindlich fragen:

Fa. EDV-Dompteur
Stefan Denk
Hirsekamp 20
22175 Hamburg (Bramfeld)
Tel.: 040/ 64 94 17 49
(Hausbesuche bitte nur nach telefonischer Vereinbarung!)
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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Donnerstag, 28. November 2013, 22:55

Reparatur von USB-Sticks

In folgendem Blogbeitrag beschreibt der User "t0bY" einen bei USB-Sticks häufig vorkommenden Fehler:

http://infar.be/index.php?/archives/1002…r.html#extended



Demnach ist oft ganz schlicht der Schwingquarz des USB-Schaltungsteils der Übeltäter.
Vielen Dank an "t0bY", für diesen, ursprünglich bei Hackaday entdeckten Tipp!
http://hackaday.com/2013/11/27/repairing…b-flash-drives/


In der Tat ist auch nach meiner Erfahrung sehr häufig lediglich der USB-Teil schadhaft.
Und dieser Teil ist recht häufig und mit vertretbarem Aufwand reparabel - und schon kommt man wieder an die kostbaren, oft völlig unversehrten Daten!

Ebenso kommt es nicht selten vor, dass sogar einfach nur eine oder mehrere Lötstellen des USB-Steckers gebrochen sind; was natürlich wirklich banal einfach, durch bloßes Drüberlöten zu reparieren ist.

Mitunter ist auch der USB-Controller defekt. Dieser kann mit einem Heißluftgerät recht problemlos ausgetauscht werden.
Verglichen mit den obigen Reparaturen zwar eine schon schwierigere, aber durchaus machbare Aktion.
Wobei der einfachste Weg, an einen identischen, jedoch intakten USB-Controller zu kommen in der Praxis der ist, den Chip einfach aus einen absolut identischen USB-Stick auszuschlachten.
Einen solchen erfolgreich zu erwerben ist dabei jedoch die größere Hürde, als die eigentliche Umlöt-Aktion. Denn egal was die Hersteller von außen auf die Sticks schreiben - das Innenleben wechselt häufiger mal völlig das Design - wie auch die verbauten Komponenten!

Bei Youtube findet der geneigte Elektroniker übrigens eine ganze Reihe gut gemachter Anleitungen für die Reparatur von USB-Sticks:
http://www.youtube.com/results?search_query=USB-Stick+repair
Und tatsächlich konnte ich mit dem dort erworbenen Wissen schon so manchen Stick wiederbeleben.

Also: Nicht verzagen, wenn so ein Ding mit wichtigeren Daten mal verrecken sollte!
Die Erfolgsquote bei diesen Reparaturen ist gar nicht mal übel, ergo muss man gar nicht unbedingt Unsummen für teure Datenrettungslabore ausgeben.
Sofern von den gespeicherten Daten nicht unbedingt das Leben abhängt, kann auch der nächstbest qualifizierte Elektroniker durchaus Dinge richten.
Wobei die perfekt ausgestatteten Profi-Datenretter natürlich bessere Erfolgsausquoten aufweisen können, als der Elektroniker von der nächsten Straßenecke, das sollte jedem klar sein.

Sofern der Controller umgelötet werden muss, kommt der jeweilige Fachmann um ein Heißluftgerät natürlich nicht herum.
Selbstredend, das ich ein solches besitze ...
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Freitag, 29. November 2013, 12:08

Ausfallursache bei 3,5"-Laufwerken: Defekte Schutzdiode

3,5"-Festplatten haben sehr oft einen simplen und leicht zu reparierenden Fehler, der die Platte völlig lahmlegt.

Auf dem folgenden Bild sieht man den Übeltäter: Die schwarze, rechteckige Schutzdiode am Stromeingang.



Dieses Bauteil fällt wirklich sehr oft aus, wird jedoch für den eigentlichen Betrieb des Laufwerks absolut nicht benötigt, da es eine reine Schutzfunktion ausübt!

Die Maßnahme, mit der man eine betroffene Platte umgehend wieder funktionstüchtig bekommt, nenne die "Zahnzieh-Methode".

Warum nenne ich die so?
Nun, wenn ein Mensch vor extremer Zahnweh nicht mehr arbeitsfähig ist, was tut der Zahnarzt?
- Richtig, er zieht den Zahn; und Menschlein funktioniert wieder!

Das klappt in diesem Fall auch bei Festplatten. Die defekte Schutzdiode muss einfach nur raus!
Vorzugsweise natürlich elegant, per Lötkolben.
Zur Not, wenn kein Werkzeug zur Hand, reicht aber auch das brutale Herausbrechen; so als verzweifelte Maßnahme, wenn von dem unverzüglichen Zugriff auf die gespeicherten Daten die Rettung der Welt abhängt, wegen der soeben angelaufenden Alien-Invasion, oder weil feindliche Agenten andernfalls … (was auch immer).
:456:

Sehr gut wäre es natürlich, das Bauteil so richtig korrekt zu ersetzen, damit die Schutzfunktion vor Überspannung weiterhin gewährleistet ist.
Aber es geht eben auch ohne.
Die defekte Diode ist wie der Sicherheitsgurt im Auto, der sich strangulierend um den Hals eines Insassen gewickelt hat.
Weg damit und weiterfahren!
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Freitag, 29. November 2013, 12:41

Die Controllerkarte von Festplatten

Mitunter fällt nicht nur, wie im Vorposting gezeigt, die Schutzdiode am Spannungseingang aus, sondern gleich die ganze Controllerkarte.

In der guten, alten Zeit hatte man es leicht! Da nahm man einfach ein identische und intakte Festplatte und schraubte mit wenigen Handgriffen deren Controllerkarte auf das betroffene Laufwerk. Schon war alles wieder gut.

Heute ist das normalerweise nicht mehr möglich. Sogar von dem bloßen Versuch muss dringend abgeraten werden, um den (bis jetzt nur elektronischen) Schaden nicht auch noch auf die magnetisch gespeicherten Information auszudehnen!

Dennoch ist es oft möglich, durch Opferung einer absolut identischen Controllerkarte, wieder Zugriff auf die Daten zu erlangen.
Wiederum muss die Controllerkarte umgeschraubt werden. Allerdings lötet man zuvor noch ein EEPROM um, das einen Teil der Firmware enthält, nebst Daten zur Feinabstimmung.

Dieses EEPROM steckt üblicherweise (aber nicht immer) in einem lediglich 8-poligen SOIC-Gehäuse, was den Austausch recht easy macht, sofern man eine Heißluftstation besitzt.

Noch mal langsam:
Von der eigentlich defekten Controllerkarte rettet man nur das ultimativ wichtige, heilige, kostbare EEPROM und lötet es auf eine absolut identische und funktionstüchtige Controllerkarte, dessen EEPROM man ablötet.

Sofern das wichtige, heilige, kostbare EEPROM von der usprünglichen Platte noch intakt war (die Chancen stehen gut), haben wir nach der Umlöterei also eine intakte Controllerkarte, die (dank dem zuvor transplantierten EEPROM) die nötigen Daten zur Feinjustierung kennt, die den Zugriff auf die zu rettenden Daten überhaupt erst ermöglichen.

Das große Problem: Es grenzt fast an Unmöglichkeit, eine wirklich identische Controllerkarte aufzutreiben!
Zwar ist eBay grundsätzlich Dein Freund bei solchen Angelegenheiten, aber man muss echt 10 Mal hinschauen, ob die Controllerkarten tatsächlich identisch sind - völlig ungeachtet aller Aufdrucke und Aufkleber!
Die Hersteller designen die Dinger nämlich (vermutlich hobbymäßig) wohl alle paar Stunden um.
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Freitag, 29. November 2013, 14:01

"Testgerät" für Festplattenmotoren

Aus einer alten, überflüssigen Festplatte kann sich ein Elektroniker mit minimalem Aufwand ein nützliches Testgerät bauen.
Es geht dabei um das Testen von Festplatten, deren Motor nicht (oder nicht gut) läuft.

Um zunächst mal sicher zu gehen, dass die (ausschließlich benötigte) Controllerkarte für unseren Hardware-Hack geeignet ist, schraubt man die Karte ab und überklebt die Kontakte zum innenliegenden Schreib-/Lesekopf mit Isolierband.
Die Kontakte zum Motor überklebt man jedoch nicht.
Nun den Controller wieder aufschrauben und ganz normal Spannung anlegen. Das Datenkabel jedoch bitte nicht anschließen.

Entweder läuft der Motor nun an (jüppie!), oder eben nicht (öööhh!).
Wenn er nicht anläuft, obwohl er das tat bevor die Kontakte zur inneren Elektronik abgeklebt wurden, dann hat die Selbsttestfunktion des Controllers offenbar das Fehlen des internen Vorverstärkers für den Schreib-/Lesekopfes bemerkt, diesen Umstand als Totalausfall gewertet und jede weitere Aktivität unterbunden.
Es ist Glückssache, was für einen Controller man erwischt und was der Selbsttest im Detail tut.
Wir brauchen jedenfalls einen solchen Controller, der den Motor mindestens anlaufen lässt, ungeachtet dessen, ob er ihn nach einigen Sekunden wieder stoppt.

Zählen wir zu den Glückskindern, die einen solchen Controller in der Bastelkiste liegen haben, so schrauben wir diesen nun ganz vom Laufwerk ab und löten flexible Leitungen an die Kontaktflächen, die sonst den Motor kontaktierten.
An die Enden der Adern löten wir geeignete Testspitzen, mit denen wir zu testende Motoren gut kontaktieren können.

Zur künftigen Spannungsversorgung verwenden wir klugerweise ein passendes Netzteil, wie es offenen USB-SATA-Adaptern beiliegt. Wir schließen das Ding also eher nicht an den PC an.

Einsatz des Testgerätes:
Kommt uns eine defekte Festplatte unter die Nase, bei der Unsicherheit besteht, ob der Motor defekt ist, oder die Controllerkarte, so schrauben wir letztere einfach ab und kontaktieren den Motor mit den drei bis vier (je nach Bauart) Prüfspitzen unseres Testgerätes. Erst dann schalten wir, mit unserer vierten oder fünften Hand, ;-) die Steckdosenleiste ein, in der das Netzteil steckt.

Läuft der Motor sauber an, wäre somit die Frage eindeutig geklärt, wer der Übeltäter war: Der Controller.
Läuft der Motor jedoch nicht an, ist die Frage zwar ebenfalls geklärt, die Laune jedoch genauso im Eimer wie der Motor. :066:

Doch halt - manchmal liegt es nicht am Motor. Es kann vorkommen, dass der Schreib-/Lesekpopf an (einer) der Magnetscheibe(n) festbackt.
Je nach Wichtigkeit der Daten und Füllstand des Kontos bemüht man nun entweder einen Fachmenschen, oder man schraubt das Ding selbst auf, obwohl die Erfolgsaussichten nicht gerade glänzend sind.
Letzteres kann man durchaus mal tun; das Gefasel vom notwendigen Reinraum ist nämlich ziemlich übertrieben - sofern man weiß, was man tut (oder die Daten sooo wichtig dann doch nicht sind).
Man lernt eine Menge dabei, wenn man schadhafte Festplatten mal öffnet und diverse Dinge damit probiert.

Ich hatte mir einst mehr als 200 defekte Festplatten per eBay gekauft, um damit zu experimentieren und Erfahrungen zu sammeln.
Dennoch verkaufe ich mich nicht als den großen Datenretter vom Dienst - der bin ich nicht! Ich habe lediglich ein gerütteltes Maß Erfahrungen und weiß daher, wo ich mich mit guter Erfolgsaussicht herantrauen kann und wo nicht.

Ein festsitzender Schreib-/Lesekopf ist jedenfalls ziemlich Hardcore. Ist wie 'ne Herzoperation. In einfachen Fällen zumindest 'ne Blinddarmoperation. Habe ich durchaus schon mehrfach hinbekommen, aber ebenso mehrfach bin ich auch kläglich gescheitert.
Wer selbst basteln möchte, tut das bitte auf eigenes Risiko! Ich gebe hier lediglich ein paar Anhaltspunkte für den geneigten Bastelfreund.

Noch was: Wenn der Motor im Eimer sein sollte: Null Chance außerhalb speziell dafür ausgerüsteter Fachbetriebe!
Obwohl … ich hatte mal einen schrägen Geistesblitz. Nie ausprobiert. Schräg, echt schräg:
Es wäre denkbar, dass man eine geöffnete Platte einfach mittels eines aufgesetzten Motors aus einem anderen Laufwerk auf Drehzahl bringt, obwohl der (unangetastet gelassene)eingebaute Motor durch ist.
Obiges ist wirklich nur eine vage Idee, von deren Erfolg ich keineswegs überzeugt bin.
Aber: Ich versuche grundlegend auch da noch zu helfen, wo für den Kunden ein echtes Datenrettungslabor nicht bezahlbar ist, wo den Daten aber doch mit Tränen hinterhergetrauert wird.
Da probiert man schon mal die eine oder andere, unkonventionelle Maßnahme. Und mit manchen davon erzielte ich sogar ganz passable Erfolgsquoten.
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Samstag, 30. November 2013, 15:13

Fixing a Seagate 7200.11 Hard Drive

Es gibt ein häufiger auftretendes Problem mit der Seagate 7200.11, das sich mit gut vertretbarem Aufwand beheben lässt.
Der Fehler äußert sich derart, dass die Platte zwar hochläuft, für den angeschlossenen Rechner jedoch "unsichtbar" ist.

Wer das Problem selbst beheben will, sollte bei den Stichworten "RS-232, Baudrateneinstellung, Pegelanpassung" unbeeindruckt bleiben.




Eine sehr gut gemachte Anleitung zum Fixen des Problems, die bei mir einst auf Anhieb zum Erfolg geführt hatte:
https://sites.google.com/site/seagatefix/

Man findet ähnliche, jedoch leicht abweichende Varianten dieser Vorgehensweise im Netz. Z. B. diese:

http://howto.starahead.com/?p=61
http://www.msfn.org/board/topic/128807-t…te-720011-hdds/
http://www.arvydas.co.uk/2012/07/fixing-…e-with-arduino/

Auch Youtube ist eine prima Quelle für solche Anleitungen.
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Samstag, 30. November 2013, 18:39

ATA security lock removal for seagate

Hier geht es um passwortgeschützte Festplatten, deren PW vergessen wurde.

Solcherlei passiert tatsächlich. Auch ich selbst habe schon Passwörter vergessen, wenn auch bislang nur für verschlüsselte Archive.
Wer mir sowas anschleppt muss sich jedenfalls gefallen lassen, dass ich es kritisch überprüfe, ob der Kunde tatsächlich der rechtmäßige Besitzer ist.
Wenn das gegeben ist, bin ich bereit, mein Glück zu versuchen.

Die Informationen über solche Sachen sind in der Tat etwas dünn gesät. In der Regel sucht und sucht man im Internet, findet aber kaum mal brauchbare Informationen, sondern nur von dem Problem betroffene User, nebst Geschwafel selbsterklärter Fachleute, die dann doch nicht wirklich helfen.

Hier ein paar bessere Links.
Beim Übersetzen hilft gegebenenfalls der Google Übersetzer


http://blacklotus89.wordpress.com/2013/1…ecurity-lock-2/

http://forum.hddguru.com/viewtopic.php?t=8374

http://elettrofreak.blogspot.de/2011/02/…da-un-hard.html
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Sonntag, 7. Oktober 2018, 17:45

Externe HDD ohne Funktion

Wir hatten das Thema weiter oben schon.
Aber weil es so häufig vorkommt und weil es hier mal besonders dramatisch aussieht, noch einmal ...

Hier hat es eine 1TB Seagate Barracuda 7200-12 erwischt. Eingebaut in ein externes Gehäuse, zum Anschluss per USB.
Die Platte machte keinen Mucks mehr.

Erster optischer Eindruck: OK. Aber Brandgeruch wahrnehmbar.




Controller-Platine abgeschraubt und umgedreht:




Detailansicht:




Wie üblich hat es eine Supressordiode am Stromeingang erwischt. Die Dinger gehen häufig "von allein" kaputt und werden dann richtig fies niederohmig. Kurzschluss!
Leider hat das Netzteil hier versucht, gegen den Kurzschluss anzustinken, weswegen es richtig schön gekokelt hat.

Nach dem Auslöten beider Supressor-Dioden und Beseitigung der Verkohlung mittels 9,5%igem Salmiakgeist und Wattestäbchen, zeigte sich dieses Bild:



Es ist wichtig, immer viele Bilder zu machen, damit man jederzeit nachvollziehen kann, was los war, falls zwischendurch mal Unklarheiten aufkommen sollten.


Die Anschlussbelegung des SATA-Stromversorgungsanschlusses ist bei Wiki nachlesbar:
https://de.wikipedia.org/wiki/Serial_ATA#Stromleitung

Eindeutig hatte es auf der 12V-Leitung gekokelt - die drei Anschlüsse ganz oben.
Die restliche Verkohlung, die auch die Behandlung mit Salmiakgeist überstanden hatte, kratzte ich mit dem Messer vorsichtig weg und reinigte alles erneut mit Salmiakgeist, gefolgt von Isopropanol.

Der Kurzschluss zwischen +12V und Masse war nun weg, aber die 12V-Leiterbahnen waren unterbrochen, zwischen den drei Anschlüssen des Steckverbinders und den vier Durchkontaktierungen nahe des (nun fehlenden) obersten Pads der oberen Supressor-Diode.
Per Durchgangsprüfer konnte ich eine Stelle finden, wo die Durchkontaktierungen hinführen: Weiter rechts zu zwei Shunt-Widerständen.

Ich zog es vor, nicht an den Stummeln der vier Durchkontaktierungen herum zu löten, weil unmittelbar daneben die Platine so hinüber war, dass die tiefere Schicht blank lag - der Masse-Layer.
Darum lötete ich einen Draht von den drei Anschlusspins des Steckverbinders zu den beiden Shunt-Widerständen:




Ausprobiert, funktionierte auf Anhieb!
Die beiden ausgelöteten Supressor-Dioden ließ ich einfach weg, die werden für die Funktion nicht benötigt und machen eh dauernd nur Ärger.
Die sind wie ein Airbag im Auto, der je nach Planetenkonstellation einfach von allein auslöst. Da ist man ohne dem sicherer unterwegs.

Natürlich sollte man solche Festplatten nicht mehr dauerhaft verwenden, sondern man sollte schleunigst seine Daten auf ein anderes Laufwerk überspielen. Die derart geflickschusterte Platte sollte man dann als ein prinzipiell funktionstüchtiges Backup betrachten und dauerhaft im Schließfach verstauen. Das Teil funktioniert ja wieder und es enthält noch alle Daten. Warum also entsorgen?
Man kann nie genug Backup-Medien haben!


Ein echter Datenretter wird einen für so eine Rettungsaktion vermutlich ausziehen.
Ich bin bloß Elektroniker, ich habe nur 'nen Fuffi genommen ...
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