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EDV-Dompteur

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Samstag, 23. November 2013, 04:17

Flüssigkeitsschäden bei Notebooks

EDV-Dompteur repariert bekanntlich auch Notebooks.

Hier ein paar Bilder einer gescheiterten Reparatur. Es handelte sich dabei um einen Schaden durch verschütteten Kakao.

Nach Aussage der Kundin passierte das Malheur "vorgestern".
Sie hatte zunächst oberflächlich alles abgewischt und dann wohl darauf gehofft, dass nach einer angemessenen Trockenzeit von zwei Tagen alles wieder gut sein würde …

Unter der Tastatur sah es so aus:



Und so unter der ganzen Gehäuseschale:



Übrigens: Wie man oben sieht, ist die Festplatte bei diesem Gerät nicht zugänglich, ohne das Gerät hardcoremäßig zu zerlegen. Nix von wegen Serviceklappe auf der Unterseite und so ...
Für den Normalanwender in meinen Augen ein riesiges Manko! Denn wie man sieht, kann ein Gerät immer mal Schaden nehmen und ganz unaufschiebbar zum nächstbesten Servicefritzen müssen. Doch der Servicetechniker hat dann unweigerlich auch die Festplatte in der Hand, mit allen darauf befindlichen Daten …
Normalerweise ist meine erste Aktion, die Festplatte auszubauen und dem verdutzten Kunden in die Hand zu drücken. Jedenfalls bei solchen Geräten, wo das möglich ist. Hier ging es nicht.

Nun ein paar Detailaufnahmen der Korrosion im Geräteinneren. Wohlgemerkt: Das Malheur lag erst zwei Tage zurück!









Gruselig, nicht wahr? Trotzdem habe ich noch versucht zu retten, was noch zu retten war, wenngleich nicht ernsthaft mit Erfolg zu rechnen war. Doch wie das folgende Bild beweist, das den selben IC zeigt wie das obige, sieht nach einer geeigneten Reinigungsprozedur manches besser aus, als man zunächst erwarten würde.



Gründliche Reinigung, geeignete oxidlösende Chemie, abermalige Reinigung - man erkennt es fast nicht wieder.
Dennoch: Insgesamt war die Korrosion schon zu weit fortgeschritten.

Auch die Festplatte hat's erwischt. Hier die Festplattenelektronik:



Zwar kein klarer Fall von Totalschaden, aber doch alles ziemlich grenzwertig.
Nach meiner ausgiebigen Reinigungsaktion und gründlicher Trocknung lief nicht mal das nackte Mainboard des Rechners. Von der defekten Festplatte, der ersoffenen Tastatur und dem korrodierten Displaystecker ganz abgesehen.
Da wäre noch so mancher Bauteiltausch notwendig gewesen. Angesichts des Schadensumfangs jedoch eine fast endlose Arbeit, mit zweifelhafter Erfolgsaussicht.

Ich habe der Kundin schließlich dazu geraten, das Gerät aufzugeben und es bei eBay als "defekt, Flüssigkeitsschaden" zu verhökern.

Manchmal im Leben muss man Abschied nehmen …


Mein Rat bei einer unerfreulichen Begegnung von Flüssigkeit & Notebook:
  1. Sofort das Netzteil abziehen!
  2. Sofort den Akku raus!
  3. Wenn möglich: Umgehend die Festplatte ausbauen. Bei den meisten Geräten kann man das selbst machen. Die Platte muss davor bewahrt werden, dass mit der Zeit Feuchtigkeit per Kapillareffekt hineinziehen kann. Hier war das leider der Fall.
  4. Nicht hinauszögern: Ab zum nächsten Servicefachmann!

Bei Flüssigkeitsschäden läuft die Uhr besonders schnell. Die hauchdünnen Leiterbahnen korrodieren ruckzuck einfach weg.
Und es gibt wahrlich schlimmere Flüssigkeiten, als Kakao. Z. B. Wein. Dessen Säure tut einen besonders schnellen Job.
Zwei Tage sind da definitiv zu lange. Man sollte unbedingt versuchen, noch am selben Tag einen Servicemenschen aufzusuchen. Spätestens am Folgetag.

Von allen Trockenversuchen mit Fön etc. kann ich aus meiner Erfahrung nur abraten.
Bei mir kostet die Beseitigung eines Flüssigkeitsschadens pauschal 100,- EUR (natürlich mit ordnungsgemäßer Rechnung, inkl. 19% MwSt.) und ich bin von meiner langjährig bewährten Methodik wirklich überzeugt.
Wer hingegen darauf vertraut, dass ein "abgesoffenes" Notebook wieder läuft, wenn er es einfach trockenen lässt, kann sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit demnächst von dem Gerät verabschieden; insbesondere wenn die Flüssigkeit säurehaltig war (Wein, Fruchtsaft, Cola …).

Selbst wenige Tropfen können ein Gerät unrettbar zerstören, sofern diese an die "richtigen" Stellen geraten. Gar ein einziger Tropfen kann das. Und innerhalb eines Notebooks ist so ziemlich jede Stelle "richtig".


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Sonntag, 21. Februar 2016, 05:19

Toshiba Satellite C50 mit Flüssigkeitsschaden

Wie schon anderweitig erwähnt: Toshiba habe ich nur selten zur Reparatur auf dem Tisch.
Aber gegen verschüttete Flüssigkeit sind halt auch Toshiba-Geräte nicht immun.

Viel hat das Gerät gar nicht abbekommen und die Kundin hat zum Glück auch nicht gar zu lange gezögert, bis sie bei mir aufschlug. Aber ein Stückchen hat sich die Korrosion an einigen Lötstellen doch schon ausgetobt. Ein paar Keramikkondensatoren haben sogar (haarfeine) Risse bekommen:









Nun ja, Platine und alle anderen Teile gereinigt und von Korrosion befreit, wie hier erklärt:
Kontaktspray, richtige Anwendung (Unter-Überschrift: Flüssigkeitsschäden an Platinen)

Anschließend die schadhaften Bauteile ausgetauscht, bzw. fehlende Bauteile bestückt - alles wieder OK!


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