Bei einem digitalen Einbruch in einen Adobe-Server hat ein Angreifer
nach eigenen Angaben die Daten von rund 150.000 Nutzern kopiert –
darunter Namen, Mail-Adressen und Passwort-Hashes.
Quelle: Heise.de, Meldung vom 15.11.2012
Obige Meldung ist zwar schon einige Monate alt, aber ich krame sie aus zwei Gründen hervor:
1) Adobe ist "'ne Hausnummer"
2) Die Meldung bietet eine indirekte Erklärung für das Phänomen, dass selbst solche Menschen Spam-Mails erhalten, die das Medium E-Mail fast gar nicht nutzen.
Es genügt bereits, sich bei einer als "vertrauenswürdig" einzustufenden Firma mit der realen Mailadresse zu registrieren.
Die jeweilige Firma muss gar nicht zwangsweise "Daten verkauft" haben. Sie kann selbst das Opfer einer Attacke geworden sein.
Ein Angreifer, der abertausende E-Mail-Adressen von einem Firmenserver, oder Webhoster erbeuten konnte kennt zunächst mal nur die jeweiligen Mailadressen. Doch darüber hinaus weiß er, dass die hinter diesen Mailadressen stehenden Personen (deren Namen er nun kennt) mit hoher Wahrscheinlichkeit Kunden jener Firma sind, von der die Daten abgegriffen wurden.
Diese - bislang lediglich drei Informationen - sind (von primitivem Spam abgesehen) bereits eine ausgezeichnete Grundlage für eine groß angelegte Aktion mit Phishing-Mails.
Unter 150.000 Nutzenr wird ein kleiner Prozentteil naiv genug sein, unbedarft irgendwelchen Aufforderungen in solchen Mails zu folgen ("aktualisieren Sie Ihr Passwort/Ihre Kontonummer/Ihre Profildaten. Loggen Sie sich dazu über folgenden Link ein: ...").
Wer dem präpariertem Link folgt, landet auf einer nachgebauten Website, die vom Original nicht zu unterschieden ist.
Dort gibt das Opfer nun seine Login-Daten ein (die der Angreifer bis dahin noch nicht unbedingt kannte).
Der Angreifer verfügt spätestens jetzt über eine Reihe weiterer Daten der ahnungslosen Opfer. Z. B. Bankdaten ...
Und da viele Menschen aus Bequemlichkeit für mehrere Onlinedienste das selbe Passwort verwenden, lassen sich ab jetzt durchaus größere Kreise zeichnen.
Hat das Opfer gar einen ungehärteten Browser in Betrieb, kann ihm bei dieser Gelegenheit, über ein in die nachgebaute Website eingebautes Script, ein Trojaner untergejubelt werden.
Ich kann hier nur versuchen, den Blick für die möglichen Probleme zu schärfen.
Und ein Gefühl zu vermitteln, warum man auch gegenüber staatlicher Datensammelwut skeptisch sein sollte. Auch behördliche Server werden gehackt, da mag der jeweilige Staat (momentan!) noch so "demokratisch und rechtsstaatlich" sein.