Mit diesem Trick gelingt die stabile Reparatur gebrochener Gehäuse.
Verwendetes Material und Werkzeug:
- Aramid-Fasern (reißfest & hitzebeständig)
- Lötkolben mit meißelförmiger Spitze
- Schere
- Kapton-Klebeband (als Hilfsmittel zum Schneiden des Aramids mit einer herkömmlichen Schere)
- Gegebenenfalls etwas Benzin, zum leichteren Lösen des Kaptons vom Aramidgewebe.
YouTube-Video der Prozedur:
#002 Notebook-Gehäusebruch stabil reparieren
Zusammenfassung in Textform:
Risse in Notebook-Gehäusen lassen sich nicht befriedigend kleben.
Auch mit Schmelztechnik erreicht man keine brauchbare Stabilität mehr.
Als Lösungsansatz bietet es sich an, verstärkende Elemente einzukleben, wie z. B. Bleche, oder Drähte. Aber an vielen Stellen ist das einfach nicht möglich. entweder weil die Gehäuseform an der Bruchstelle zu komplex ist, oder weil jedes zusätzliche Material aufträgt und dann den einwandfreien Zusammenbau erschwert, bzw. gar verunmöglicht.
Mein Trick:
Mittels Lötkolben werden hitzefeste Aramidfasern in den Kunststoff des Gehäuses eingeschmolzen!
Aramid ist ein extrem reißfestes Material, aus dem schusssichere Westen gefertigt werden. Es ist auch unter dem Handlesnamen Kevlar bekannt.
Seine Temperaturbeständigkeit ist so hoch, dass es unbeschadet mittels Lötkolben in thermoplastischen Kunststoff eingeschmolzen werden kann.
Die hauchdünnen Fasern tragen dabei effektiv absolut nicht auf und mit etwas Geschick gelingt eine von außen unsichtbare Reparatur des Gehäuseschadens, bei dem der Riss nur noch als dünner Kratzer erscheint.
Die erzielbare Stabilität ist beachtlich! Sie übersteigt sogar deutlich die ursprüngliche Festigkeit des Gehäuses.
Und mir ist nicht bekannt, dass dieser großartige Trick schon irgendwo praktiziert wird.
Die hier verwendeten Fasern wurden aus einem Stück Aramid-Gewebe haraus gezupft. Erhältlich ist es z. B. bei eBay.
Normalerweise lässt sich Aramid mit einer herkömmlichen Schere nicht schneiden. Bestenfalls zerfasert es bei dem Versuch. Auch mit dem Cutter-Messer hat man keine Chance. Darum existieren mikroverzahnte Spezialscheren.
Doch ich fand tatsächlich auch dafür eine Lösung:
Klebt man beidseitig Kapton-Klebeband auf das Gewebe, so werden die hauchdünnen und glatten Fasern dadurch fixiert, so dass man das Gewebe nun mit einer normalen Schere ganz sauber zuschneiden kann!
Auch dieser Trick scheint nicht bekannt zu sein.
Um das Kapton ganz easy vom Aramidgewebe wieder lösen zu können, verwende ich einen kleinen Spritzer Feuerzeugbenzin.
Posting wird später noch ausgebaut und um Bilder ergänzt ...