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Sonntag, 17. September 2017, 18:07

HAM HS250 Netzteil, 22 bis 26V, 10A, umbauen zum Labornetzteil

Hi
Wollte eigentlich einen fertigen Labornetzteil kaufen.
Aber jetzt habe ich diesen einen Netzteil, sehr günstig bekommen.
Jetzt die Frage was,bzw wie wäre der nächste schritt dieses umzubauen als regelbarer Labornetzteil mit Ladefuntion zum teils auch.
Die Bilder sind diesmal nicht so besonders,denke mal das ich welche noch bessere machen könnte,wenns nicht ausreicht.
In der Platine ist ein Regler wo ich die Spannung vom 23V bis 25-26V regeln kann,ob es vielleicht ausreicht dieses zu wechseln,es sollen zuzätlich demnächst noch Messeinheinheit, Digital für Amper und Voltanzeige dazu verbaut werden.

20170917_174522.jpg
20170917_174516.jpg
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Sonntag, 17. September 2017, 22:12

Die Bilder sind diesmal nicht so besonders

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In der Platine ist ein Regler wo ich die Spannung vom 23V bis 25-26V regeln kann,ob es vielleicht ausreicht dieses zu wechseln,es sollen zuzätlich demnächst noch Messeinheinheit, Digital für Amper und Voltanzeige dazu verbaut werden.
Segal, das Du offenbar selbst nicht so genau weißt, was Du brauchst und weil Basteleien an solchen Stromversorgungen sehr "basic" sind, würde ich empfehlen, einfach mal drauf los zu basteln. Davon kannst Du nur schlauer werden.

Grundlegend hast Du da ein klassisches, altmodisches (aber solides, langlebiges) linear geregeltes Netzteil.
Es hat den Vorzug, eine glatte Ausgangsspannung zu erzeugen, die mit einem billigen, reinen Schaltnetzteil nicht machbar wäre.
Aber es ist ein sehr altmodisch und nicht sonderlich hochwertig konstruiertes Gerät. Hochwertigere Linearnetzteile würden übrigens einen Ringkerntrafo verwenden, aber das nur am Rande.

Ein absolutes "Muss" ist nach meiner Meinung ein möglichst digitales Voltmeter, sowie ein analoges(!) Amperemeter.
Für das Voltmeter ist ein ditigales Modell vorzuziehen, weil es sowieso die Aufgabe des Netzteils ist, die Spannung konstant zu halten. Man will sie aber möglichst präzise einstellen können.
Digitalvoltmeter haben eventuell eine automatische Bereichsumschaltung integriert. Die kann so richtig nerven!
Nimm eines, bei denen ein kontinuierliches Hochdrehen des Potis für die Spannung zu einem kontinuierlich größer werdenden Zahlenwert auf der Anzeige führt, ohne dass da plötzlich von sich aus alles um eine Kommastelle verrückt.

Strom hingegen, schwankt mit der Last. Darum ist da ein analoges Zeigerinstrument besser geeignet. Zudem braucht man beim Strom meistens keine ultrapräzise Aussage über die Stromhöhe. Wichtiger ist es, Tendenzen (Strompulse) sofort erkennen zu können, was auf Digitalanzeigen schwer möglich ist.

Die Bastelei wird Dich schlauer machen, was an sich wertvoll ist.
Aber der Aufwand an Zeit und Material, um Dein Netzteil wirklich brauchbar zu machen, steht eigentlich in keinem Verhältnis zur Anschaffung eines Fertigmoduls.
Suche mal bei eBay nach "DP50V5A".

Dieses Modul kannst Du mit Deinem Netzteil kombinieren, direkt hinter dem Gleichrichter, anstelle der vorhandenen Platine. Fertig!
Ein analoges Amperemeter kannst Du dann jederzeit noch dazu rüsten.

Da es ein Step-down Regler ist, kann die Spannungsqualität nicht ganz mit einem altmodischen Linearregler mithalten, aber bei Verbrauchern, die eine wirklich aalglatte Spannung erfordern, wird sowieso ein Linearregler schon vorhanden sein, oder man fügt den selbst hinzu.

Ein Step-down hat ein paar nette Vorteile. So entsteht nicht so irre viel Verlustwärme, wenn bei niedriger Ausgangsspannung hoher Strom gezogen wird.
Es kann womöglich sogar mehr Strom geliefert werden, als Dein Trafo hergibt, weil beim Herabsetzen der Spannung die Leistung (fast) gleich bleibt, wodurch sich der Strom "von selbst" erhöht.
Das DP50V5A liefert immerhin fünf Ampere, das ist mehr, als viele Linearnetzteile von Conrad & Co hergeben.
Und es existiert sogar eine nachkaufbare Erweiterungsplatine, mit der ein noch höherer Strom möglich wird.

Fünf Ampere sind aber schon ein sehr gut brauchbarer Wert, mit dem man auch thermische Fehler in Notebooks aufspüren kann, ohne unbedingt zu meinem berühmten Thermoindikator-Nagellack greifen zu müssen.
Netzteile mit nur 2,5 oder 3A sind dazu etwas schwach auf der Brust.


Mit der Zeit wirst Du auf erweiterte Bedürfnisse stoßen, die Du jetzt noch nicht überblickst. Z. B. der Wunsch, dass sich Ausgangskapazitäten nach dem Ausschalten schnell entladen. Oder eine bestimmte Schnelligkeit der Lastregelung, wenn ein Verbraucher schnell und stark schwankenden Strom zieht. Oder ein Schutz gegen rückwärts fließende Ströme, z. B. wenn Du Akkus lädst und dann das Netzteil ausschaltest.
Ich kann das gar nicht alles in Kürze aufzählen, was ein Profi-Gerät für Fähigkeiten mitbringt, oder mitbringen kann - Dir würde sowieso nur der Kopf schwirren.

Ein richtig gutes Labornetzgerät kann hunderte Euronen, oder sogar weit über 1000 kosten.
In mindestens 99% aller Fälle kommt man aber mit einem Billig-Gerät davon. Man muss einfach wissen, was man hat und wie es arbeitet.
Du kommst also nicht umhin, eigene Erfahrungen zu sammeln.
Jeder gestandene Elektroniker hat irgendwann im Leben mal ein Labornetzgerät gebaut, oder aufgepeppt.
Zu meiner Zeit (vor 30 Jahren) war das ein normaler Bestandteil der Berufsausbildung. Ich glaube eher nicht, dass sich das geändert hat.

Bastle also selbst und lerne aus eigener Erfahrung, wo die jeweiligen Grenzen liegen. Dann erweitere das Gerät, gemäß Deiner eigenen Bedürfnisse.
Es ist leider nicht möglich, Dir jetzt einen Bauvorschlag für die billige Wollmilchsau zu präsentieren, die Eier legt.

Grundlegend kommt man mit 24V und 5A meistens aus. Aber das sind nur zwei Parameter, von vielen. Es hat Gründe, warum professionelle Geräte sehr viel Geld kosten (und gekauft werden!). Diese Gründe werden für einen Einsteiger aber erst im Laufe der Zeit relevant und offenbar werden.

Momentan wirst Du z. B. sicherlich keinen Bedarf haben, die Ausgangsspannung (Strom, Leistung ...) per PC zu parametrieren, statt per Poti einzustellen. Das ist aber ein Anwendungsszenario, das fast garantiert eines Tages kommen wird, wenn Du tief in die Elektronik einsteigst und womöglich Testreihen fahren willst.
Ich selbst benötige manchmal das Feature, bei Überschreitung eines bestimmten Stroms eine Meldung (mit Zeitstempel) per WLAN an den PC zu senden, zwecks Protokollierung. Das mag für Dich im Moment völlig "exotisch" klingen, aber all solche Wünsche (und noch andere) kommen mit der Zeit, wenn man täglich mit Elektronik zu tun hat.
Der Einsteiger kommt aber mit 24V und 5A lange hin, bis er darauf kommt, dass es noch weitere Dinge gibt, die bei einem Labornetzteil wünschenswert wären.

Ein Audio-Freak wird ein duales Netzteil brauchen, das nicht nur einen einzigen Spannungsausgang hat, sondern derer zwei. Diese sollen aber mit nur enem einzigen Poti gleichzeitig und symmetrisch verstellbar sein.

Der typische Arduino-Bastler braucht dagegen feste 5V und feste 3,3V (die sich auch nicht durch Fehlbedienung versehentlich ändern dürfen!) und vielleicht noch feste 12V. Eine regelbare Spannung ist da fast schon Luxus und wird nur relativ selten benötigt. Darum kommt ein Arduino-Bastler schon mit einem 08/15 Labornetzteil lange aus; wichtiger ist ihm eine solide Basis für die beiden immer benötigten Festspannungen. Aber bitte mit begrenzbarem Strom.

Man will ja immer gerne ein Universalgerät haben, das jedes denkbare Szenario erschlägt. Aber was soll das kosten und wie groß & schwer darf es werden?
Jeder wird also irgendwo Kompromisse eingehen müssen. Und es ist völlig normal, dass sich in der Bastelstube eines Elektronikers nicht nur ein einziges Labornetzteil findet.
Insofern wiederhole ich mich: Mach!
Später kommen die erweiteren Wünsche, aber die überblickst Du erst dann, wenn die Zeit dafür reif.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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