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26

Samstag, 15. April 2017, 17:54

Hallo, da bin ich wieder,

habe mir viel zeit genommen und auf dem Board viel versucht, aber keine Besserung.
Habe PQ51, PQ50, PQ2 und PQ2 gewechselt. Kelkos gemessen auf Kurzschluss....nix.
Das Mainboard dient mir jetzt als Ersatzteilträger. Also leider kein Erfolg. Bin auch dem Schnellkurs Tread mehrmals durchgegangen.
Lg JohnR

EDV-Dompteur

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27

Samstag, 15. April 2017, 18:20

Hallo John,

woran scheitert es denn im Moment?
Beantworte doch mal folgende vier Fragen:

  1. Ist es gegeben, dass bei ausgeschaltetem Gerät, aber mit eingestecktem Netzteil, die 3,3V und 5V erzeugt werden?
  2. Falls ja: Arbeiten, nach Betätigung des Einschalttasters, auch die übrigen Schaltwandler (mein Indikator ist da nützlich)?
  3. Falls nicht einschaltbar: Kommt denn das Signal vom Einschalttaster überhaupt am Embedded Controller an?
  4. Registriert das Mainboard eventuell (irrtümlich) einen geschlossenen Gerätedeckel?
    - Manchmal wird das Schließen des Deckels mit einem mechnischen Minitaster detektiert. Meistens aber per Hall-Sensor, in Verbindung mit einem kleinen Magneten, der in den Deckel eingearbeitet ist.
    Wenn diese Erkennung irgendwie kaputt ist, dann "denkt" das Mainoard womöglich, es solle "schlafen" ...
Ich glaube durchaus, dass Du das MB reparieren kannst, aber mir kommt es die ganze Zeit so vor, als ob Du recht orientierungslos an die Sache heran gehst und ziemlich im Nebel stocherst, statt die Sache systematisch anzugehen.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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28

Samstag, 15. April 2017, 19:37

Ich habe es mit meinem "Dachrinnenlötkolben" verbraten. :-( Mit etwas Zuviel Temperatur dran gegangen.
Werde ab jetzt etwas weniger "heiß" dran gehen. Kann es zum Glück regeln.

EDV-Dompteur

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29

Samstag, 15. April 2017, 21:16

Menno ey, das wäre doch vermeidbar gewesen ...
Tipps zum Arbeiten mit der Lötstation

Die ZD-99 kostet nur rund 15,- EUR und taugt erwiesenermaßen für den Einsatz an Mainboards, auch wenn sie ohne Regelung, sondern nur mit einem Stellglied daher kommt.
Wenn man mit so einem Brateisen arbeitet, dann muss man sich halt mal die Mühe machen, solche Tabellen zu erstellen, wie im verlinkten Posting beschrieben.
Als Lötspitze vorzugsweise nicht die dünnen "Bleistiftspitzen" verwenden (die übertragen zu wenig Wärmemenge, weswegen man da mit der Temperatur unnötig hoch muss), sondern eher eine flache Spitze, die eine größere Fläche erhitzt und mehr Wärmemenge nachschubst.

Ganz davon abgesehen, empfehle ich natürlich den Einsatz von Heißluft, sobald es an MOSFETs geht:
Tipps zum Löten mit der Heißluftpistole

Benachbarte Elkos und FPC-Verbinder sollten dabei mit Kapton, oder notfalls mehrfach gefalteter Alufolie geschützt werden.
Übe die Handhabung an alten Mainboards, um ein Gefühl dafür zu bekommen, bevor Du an ein reales Objekt heran gehst.

Ich beschrieb es ja schon im Heißluft-Posting: Sobald man die ultra-empfindlichen FPC-Flachbandkabel-Verbinder schadfrei herunter und wieder drauf bekommt, kann man sich auch an alles andere wagen, ohne Schäden befürchten zu müssen.
Diese garstigen Dinger verschmurgeln schon bei der leisesten Überhitzung und oft bevor überhaupt das Lot flüssig wird. Wenn das passiert, dann war man zu ungeduldig. Dann runter mit der Temperatur (oder Abstand erhöhen) und viel länger drauf halten, so dass die Platine alle notwendige Zeit bekommt, sich wirklich sattsam zu durchwärmen. Schneller als in 90 Sekunden geht das mit Heißluft auf gar keinen Fall; für FPCs sollte eher das doppelte bis dreifache veranschlagt werden, bis das ganze Lot flüssig ist, andernfalls verkokeln die unweigerlich.

Man muss immer unterscheiden, zwischen Temperatur und Wärmemenge.
Eine glühende Nadel eignet sich nicht zur Raumheizung, dazu ist die Wärmemenge zu gering. Doch ihre Temparatur ist so hoch, dass sie alles verbrutzelt, was mit ihr in Berührung kommt.
Wärmemenge und Temperatur sind also zwei verschiedene Parameter, die in einem gewissen Fensterbereich bleiben müssen, der sich während der Erwärmung auch noch permanent verschiebt. Darum geben die Bauteilhersteller Temperaturprofile an, die beim Löten eingehalten werden sollten. Das Vorhandensein von genügend Wärmemenge wird dort still vorausgesetzt, aber man kann aus diesen Profilen ablesen, auf welche Weise die Temparatur ansteigen sollte.

Wenn man das genügend geübt hat und weiß, wie das Lötwerkzeug eingestellt werden muss, dann kann man auch rein nach Gefühl arbeiten.
Aber dazu muss man es halt hinreichend geübt haben - an alten Mainbaords. An mehreren! An unterschiedlichen Tagen.
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