Man lese:
http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschafts…haft-1.18199651
Zugegeben: Bargeld ist unhygienisch. Wer würde direkt nach dem Wühlen in der Geldbörse eine Apfelsine schälen?
(OK, ich kenne Leute, die diesbezüglich schmerzfrei sind ...)
Und natürlich möchte Papa Staat sehr gerne exakt wissen, wann und wo der Michel seinen Lohn verpulvert - und wofür.
Stellt Papa Staat dabei fest, dass Michel unnützes Zeug kauft, kann man ja wieder eine weitere Steuer einführen.
Und vielleicht findet sich ja auch etwas in der Einkaufs-History, aus dem man dem Michel bei Bedarf einen Strick drehen kann, falls der Knilch mal aufmüpfig werden sollte (Fall Mollath etc.), z. B. auf Demos geht etc.
Oder - statt brav und pünktlich seine Rundfunkgebühr zu bezahlen - sein Geld für nicht unmittelbar lebensnotwendigen Schnickschnack verballert.
Mit der Zeit werden dann auch andere, "berechtigte Stellen" Zugriff auf die so gewonnenen Daten erhalten.
Krankenkassen haben sicher ein berechtigtes Interesse daran, zu erfahren, ob Tante Elfriede eventuell zu viel ungesunde Schokolade kauft, obwohl sie doch in ärztlicher Behandlung ist, wegen ihrem Übergewicht.
Und endlich fliegt es auf, wenn Kinder im Supermarkt Schnapspralinen gekauft haben. Ist doch klar, dass Erziehungsberechtigte das Recht, gar die Pflicht haben, die Einkäufe ihrer Sprösslinge zu beäugeln.
Natürlich wird das in diesem Umfang (wobei die Liste der Offensichtlichkeiten noch fast beliebig verlängerbar ist) nicht auf einen Schlag kommen.
Erfahrungsgemäß kommt so etwas per Salamitaktik, in leichter verdaulichen Scheibchen.
Wie beim Handy.
Niemals hätte, ohne einen Bürgeraufstand loszutreten, eine gesetzliche Verordnung zum Mitführen eines Peilsenders durchgedrückt werden können.
Aber wenn man es den Bürgern schmackhaft macht, so mit Klickibunti und tollen Apps, dann geht das.
Wie bei der Maut. "Aaausschließlich für LKWs und aaaauuusschließlich nur für Abrechnungszecke - niiieeemals für andere Zwecke!" ...
Nein, niemals!
Merke: Daten sind das Gold der heutigen Zeit.
Und anfallende Daten wecken Begehrlichkeiten.