Bei allen High-Side Mosfets liegen am Drain 19 Volt an.
Logisch.
Am Source sowie beim Gain liegt keine Spannung an. Dieser wird also nicht einmal geschalten.
Der Source Anschluss des High-Side Mosfets führt zur Schaltwandler Spule und
ich höre ein dauerpiepsen, sowie wenn ich ihn mit der Masse anschließe oder auch mit den anderen
Spulen berühre. Kann das sein?
(Außer der 3,3V und 5V Spule)
Am ersten Low-Side-MOSFET ist er mit seinem Drain und Source
mit der Masse angeschlossen und fängt mit dem Durchgangsprüfer zum
piepsen an. Was ich schon weiß, dass der Drain nicht piepsen darf.
Auch wenn ich Drain und Source anschließe
fängt er auch zum piepsen an.
Beim Gain ist kein piepsen mit der Masse.
Der zweite Low-Side-MOSFET ist mit seinem Drain, Source und Gain
mit der Masse angeschlossen. Und fängt
mit einem Durchgangsprüfer zum piepsen an.
Puuuhhh, also ehrlich, das ist komplett wirr, was Du da schreibst.
Um es mal aufzudröseln, beginnen wir zunächst mit der korrekten Terminologie:
- Der Steuer-Anschluss von MOSFETs heißt
Gate (nicht "Gain").
- Mit dem Wort "Schaltwandler" ist immer ein Schaltungsteil aus mindestens fünf Bauteilen gemeint:
- Ein High-Side-MOSFET (auch "Upper-MOSFET" genannt, oder einfach nur "Upper")
- Ein Low-Side-MOSFET
- Eine Spule
- Ein Puffer-Kondensator hinter der Spule, also parallel zur Last.
- Der Schaltwandler-IC
Man beachte in dieser Teminologie die Unterscheidung zwischen "Schaltwandler" und "Schaltwandler-IC"!
Der Schaltwandler-IC ist nur ein Teil eines Schaltwandlers; wie auch die übrigen Bauteile.
Führen wir uns einen Schaltwandler einmal bildlich vor Augen, hier anhand des dualen Schaltwandler-ICs TPS51225:
Im obigen Bild sind pro Kanal jeweils vier Bauteile rot eingekreist. Der IC himself ist dann das fünfte Bauteil.
Ob das Gate in Deinem Fall wenigstens einmalig und ganz kurzzeitig angesteuert wird, kannst Du mit dem Multimeter nicht feststellen.
Dazu bräuchtest Du ein Oszi, oder Du müsstest Dir einen Behelf basteln, was aber nicht ungefährlich ist, denn es birgt das Risiko, dass beim Messvorgang am Gate der Schaltwandler aus dem Tritt gerät und am Ausgang eine Überspannung entsteht, die Dir die Last zerschießt.
Grund: MOSFET-Gates haben eine sehr niedrige Eingangs-Kapazität am Gate (ein paar Picofarad). Wenn man da jetzt mit untauglichem Mess-Equipment bei geht, dann haben die Messleitungen ja ebenfalls eine Kapazität (wiederum im Bereich einiger Picofarad), die dann beim Messen parallel zur Gate-Kapazität liegt.
Dagegen kann der Gate-Treiber im Schaltwandler-IC dann womöglich nicht mehr anstinken und die Zeiten zum Laden/Entladen der Gate-Kapazität verlängert sich aufgrund der nun erhöhten Gesamtkapazität auf ein unzulässiges Maß. Dann kann die korrekte Arbeitsfrequenz nicht mehr eingehalten werden und die Spule geht magnetisch in Sättigung, was sie natürlich nicht soll, denn dann rauscht der Strom ja ungebremst hindurch, wodurch die Ausgangsspannung unzulässig steigt.
Man muss sich beim Messen immer dessen bewusst sein, dass man mit dem Messvorgang die Schaltung beeinflusst.
Bei Gleichspannung fällt das fast nie ins Gewicht, aber bei schnell getakteten MOSFETs wird es kritisch.
Wieder zum obigen Bild:
Bei sämtlichen High-Side-MOSFETs sind die Drains mit der Systemrail verbunden, also mit 19V.
Und alle Source-Anschlüsse der Low-Side-MOSFETs sind mit Masse verbunden.
Source des Uppers und Drain des Low-Side-MOSFETs sind miteinander verbunden und führen zur Spule.
Die Spule ist für Deinen Durchgangsprüfer praktisch ein Null-Ohm Widerstand.
Und der Ausgang der Spule führt zum Puffer-Kondensator und zur Last.
Und da kommt es jetzt darauf an, um was für eine Last es sich handelt. Der Prozessor und der Grafikchip sind sehr stromhungrig, ergo niederohmig. Es ist daher völlig normal, dass man an der Spule gegenüber Masse nur wenige Ohm misst.
Im Bereich sehr weniger Ohm sind Multimeter übrigens furchtbar ungenau, weswegen die gemessenen Werte nicht viel Aussagekraft haben. Je nach Multimeter mag der Wert bei vielleicht fünf Ohm liegen, oder auch tiefer, vielleicht sogar unter einem Ohm - es ist einfach nicht verlässlich, was das Multimeter hier anzeigt. Es sei denn, man kennt sein eigenes Messeisen wirklich gut und hat reichlich Erfahrung damit.
Jedenfalls ist es bei den Schaltwandlern für Prozessor und Grafikchip völlig normal, dass an der Spule der Durchgangsprüfer piept, gegenüber Masse. Einfach weil da halt eine sehr niederohmige Last hinter der Spule sitzt.
Was mir noch aufgefallen ist. Beim
betätigen des Einschaltknopf wird der IC, der meine Schaltwandler vom Prozessor
ansteuern soll sehr heiß.
Du meinst anscheinend den Schaltwandler-IC?
Der dürfte nicht großartig heiß werden. Schon gar nicht, wenn der Schaltwandler gar nicht läuft.
Erwärmung, oder auch moderate Erhitzung wäre im Betrieb normal, aber nix mit "sehr heiß" und erst recht nciht, wenn der Wandler gar nicht werkelt.
Weiter oben schriebst Du, dass das Gate des Low-Side-MOSFETs Durchgang zu Masse hat.
- Genau das wird der Fehler sein!
Der MOSFET hat anscheinend einen Durchbruch am Gate.
Dadurch wird der IC-Ausgang vom defekten MOSFET nach Masse kurzgeschlossen und darum wird der IC heiß.
Fazit: Den unteren MOSFET austauschen!
Löte ihn erst einmal aus und messe dann zwischen seinem Gate und Source. Wenn niederohmig, dann tatsächlich MOSFET kaputt.
Und messe sicherheitshalber dann noch an den entsprechenden Pads auf dem Mainboard. Dort dürfte jetzt kein Durchgang mehr bestehen, am Pad fürs Gate.
Wenn beides so ist, dann wird die Schaltung mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wieder laufen, nachdem Du den MOSFET ausgetauscht hast.
Wichtig noch: Lege keinesfalls "testweise" Spannung ans Mainboard an, solange der untere MOSFET draußen ist!!!
Tust Du es dennoch, dann zerschießt Du Dir den Prozessor!